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Justiz: Israels Ex-Präsident Katsav wird wegen Vergewaltigung angeklagt

Drei Jahre ist es her, dass erste Vorwürfe laut wurden, nun wird der ehemalige israelische Präsident Mosche Katsav wegen angeklagt - wegen Vergewaltigung.

Der ehemalige israelische Präsident Mosche Katsav wird knapp drei Jahre nach Bekanntwerden erster Vorwürfe wegen Vergewaltigung angeklagt. Wie Generalstaatsanwalt Menachem Masus am Sonntag in Jerusalem weiter mitteilte, muss sich der 63-Jährige außerdem wegen mehrerer Sexualdelikte sowie Justizbehinderung vor Gericht verantworten. Die ihm vorgeworfenen Taten sollen sich sowohl in seiner Zeit als Tourismusminister von 1996 bis 1999 als auch während der Präsidentschaft von 2000 bis 2007 ereignet haben.

Katsav hatte sich im Juli 2006 an den Generalstaatsanwalt gewandt und behauptet, eines seiner mutmaßlichen Opfer wolle ihn erpressen. Im Zuge der Ermittlungen geriet Katsav jedoch immer weiter unter Druck. Am 29. Juni 2007 reichte er sein Rücktrittsgesuch ein. Die Anwälte von Katsav handelten später mit der Staatsanwaltschaft ein Schuldeingeständnis für ein geringeres Strafmaß aus. Danach sollte Katsav nicht wegen Vergewaltigung, sondern sexueller Belästigung und unanständiger Handlungen angeklagt werden. Katsav teilte dann im April 2008 mit, dass er die Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft nicht unterzeichnen, sondern lieber vor Gericht stehen werde.

Katsav betrachtet sich als Opfer einer Hexenjagd. Der Handel zwischen der Staatsanwaltschaft und Katsav hatte in Israel Proteste unter anderem von Frauenverbänden ausgelöst. (saw/dpa)

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