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Justiz: Portugal will Guantánamo-Häftlinge aufnehmen

Vor der geplanten Schließung des umstrittenen US- Gefangenenlagers auf Kuba zeigen sich immer mehr europäische Länder bereit, Häftlinge aufzunehmen.

Nach Italien, Saudi-Arabien, Spanien und Palau will nun auch Portugal die Aufnahme Ex-Gefangener zulassen. Wie der portugiesische Außenminister Luis Amado am Samstag in einem Interview der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa sagte, will sein Land zwei bis drei Guantánamo-Häftlinge aufnehmen.

Zuvor müssten jedoch regierungsintern einige Fragen wie etwa der Status der Männer geklärt werden. Diese Probleme sollten aber in Kürze gelöst werden können.

Dem Entschluss seien Gespräche mit dem für die Schließung Guantánamos zuständigen US-Gesandten Daniel Fried vorausgegangen.

In dem weltweit umstrittenen Lager auf Kuba sind derzeit noch rund 230 Männer inhaftiert, die die USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 wegen Terrorverdachts festgenommen haben. Mehrere der Häftlinge gelten inzwischen als unschuldig. Für sie wird nun nach Aufnahmeländern gesucht.

US-Präsident Barack Obama hatte zu Beginn seiner Amtszeit im Januar angekündigt, das Gefangenenlager binnen eines Jahres zu schließen. Die Regierung bemüht sich seither darum, andere Länder zur Aufnahme der entlassenen Insassen zu bewegen.

Auch Deutschland soll Guantánamo-Häftlinge aufnehmen. Einem Medienbericht zufolge sind die Namen der Gefangenen den deutschen Sicherheitsbehörden bereits bekannt. Zuvor wurde in Deutschland wochenlang über die Aufnahme uigurischer Häftlinge aus dem umstrittenen Militärgefängnis debattiert. Die US-Regierung hatte dazu eine Liste mit den Namen von neun Uiguren übermittelt. (sh/dpa)

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