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De Maizière hatte vor Kabul in Pakistan und Usbekistan Station gemacht, den aus deutscher Sicht wichtigsten Nachbarländern Afghanistans.

© dpa

Kabul-Besuch: De Maizière zu politischen Gesprächen in Afghanistan eingetroffen

Erst am Montag war Kanzlerin Merkel zu einem Blitzbesuch bei den deutschen Soldaten in Afghanistan, nun ist Verteidigungsminister de Maizière zu Gesprächen in Kabul. Das Land steht immer noch unter Schock nach dem Amoklauf eines US-Soldaten.

Zwei Tage nach Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Verteidigungsminister Thomas de Maizière zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen. In Kabul will sich der CDU-Politiker unter anderen mit Präsident Hamid Karsai und Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak treffen. Bereits in der vergangenen Woche hatte de Maizière die deutschen Truppen im Norden des Landes besucht. Am Montag war Merkel im Hauptquartier der Bundeswehr in Masar-i-Scharif.

Der Besuch findet nur wenige Tage nach dem Amoklauf eines US-Soldaten statt, bei dem 16 Zivilisten getötet wurden, darunter neun Kinder. Die Taliban haben Rache angekündigt. Am Dienstag wurde am Ort des Amoklaufs eine Regierungsdelegation von Aufständischen angegriffen. In Dschalalabad gingen Hunderte von Demonstranten auf die Straße und skandierten „Tod für Amerika“.

De Maizière hatte vor Kabul in Pakistan und Usbekistan Station gemacht, den aus deutscher Sicht wichtigsten Nachbarländern Afghanistans. Vom usbekischen Stützpunkt Termes aus wird die Bundeswehrtruppe auf dem Luftweg versorgt. In den nächsten Jahren soll durch das zentralasiatische Land ein Teil der Abzugs-Karawane rollen. Der Atommacht Pakistan, die als Rückzugsraum und Operationsbasis der afghanischen Aufständischen gilt, wird eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung Afghanistan beigemessen.

Die Reise dient auch der Vorbereitung des Nato-Gipfels im Mai in Chicago, bei dem die Weichen für die Zeit nach dem internationalen Kampfeinsatz 2014 gestellt werden sollen. De Maizière hat deutlich gemacht, dass an dem Abzugstermin festgehalten werde. Äußerungen Merkels dazu hatten am Montag vorübergehend für Verwirrung gesorgt. (dpa)

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