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Kairo: Prügelei zwischen Hisbollah-Anhängern und Polizei

Nach der Freitagspredigt sind in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hunderte Hisbollah-Anhänger und Sicherheitskräfte gewaltsam aneinander geraten. Die Polizei wollte eine Demonstration verhindern.

Kairo - Zu den Zusammenstößen kam es, als die Polizei eine geplante Demonstration der Gläubigen nach der Predigt in der islamischen Al-Ashar-Universität unterbinden wollte. Die Polizei schloss etwa 500 Teilnehmer im Hof der Moschee ein. Daraufhin warfen die Demonstranten mit Schuhen auf die Polizisten. Die Beamten schlugen und traten einige der Gläubigen.

In Sprechchören bekundeten die Demonstranten ihre Unterstützung für den libanesischen Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah. "Nasrallah, Nasrallah, zerstöre und verbrenne Tel Aviv", riefen sie. Eine israelische Flagge ging in Flammen auf. Ihr Zorn richtete sich auch gegen den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak. "Nieder mit Mubarak!", skandierten sie.

In Minja 250 Kilometer südlich von Kairo folgten hunderte Menschen einem Aufruf der Moslembruderschaft, der Hauptoppositionskraft des Landes, und demonstrierten ihre Solidarität mit der Hisbollah. Die Kundgebung löste sich anschließend ohne Zwischenfälle auf.

Mubarak hatte jüngst gesagt, dass die ägyptische Armee nur der Verteidigung des Landes diene und nicht zu Gunsten Libanons in den Krieg ziehen würde. Die Al-Ashar-Moschee gilt als höchste Autorität im sunnitischen Islam. Die Hisbollah ist eine schiitische Partei und Miliz, ihr Kampf gegen Israel wird aber auch von vielen Sunniten unterstützt. (tso/AFP)

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