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Politik: Kampf gegen Aids

Fonds hofft auf Geld von den G 8

Berlin - Michel Kazatchkine ist gerade mal einen Monat Generaldirektor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose. Doch der französische Arzt, der viele Jahre lang Aidspatienten behandelt hat, kennt den Fonds seit seinen Anfängen 2001. 2002 zahlte der auf Initiative der sieben wichtigsten Industriestaaten und Russlands (G 8) gebildete Fonds die ersten Raten für Behandlungsprogramme gegen Aids aus. „Die Aidskrise hat uns die Augen geöffnet“, sagte er dem Tagesspiegel. Seither sei verstanden worden, dass Ausgaben für die Gesundheit Investitionen in die Entwicklung seien. „Denn wer stirbt, kann nichts produzieren.“

Derzeit unterstützt der Fonds 440 Programme in 136 Ländern. 85 Prozent davon funktionieren nach den Worten Kazatchkines ausgezeichnet, bei 15 Prozent gebe es Probleme. Aber nur in drei Ländern wurden Zahlungen wegen Korruption gestoppt: in Uganda, Südafrika – dort bei einem von einer Nichtregierungsorganisation betreuten Projekt – und der Ukraine.

Der Fonds unterstützt von Staaten oder der Zivilgesellschaft eines Landes entwickelte Programme. Dabei geht es etwa darum, Aidskranke mit für sie kostenlosen lebensrettenden Medikamenten zu versorgen. Oder um Aids-Aufklärungskampagnen, um die Infektionsraten zu senken. In von Malaria betroffenen Ländern werden imprägnierte Bettnetze ausgegeben mit dem Ergebnis, dass beispielsweise auf der Insel Sansibar vor der Küste Tansanias die Infektionsrate mit der von der Anopheles-Mücke übertragenen Krankheit um 90 Prozent sank.

Vom G-8-Gipfel in Heiligendamm erhofft sich Kazatchkine, dass die Staatschefs den Fonds bis 2010 mit sechs Milliarden Dollar jährlich unterstützen werden, „und dass dieses Engagement nachhaltig ist“.

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