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Kampf gegen Doping: Schäuble will Bundeskriminalamt einsetzen

Bundesinnenminister Schäuble will im Kampf gegen Doping auch die Ermittlungsmöglichkeiten des Bundeskriminalamtes ausschöpfen. In erster Linie müsse der Sport aber selber gegen Doping vorgehen.

Hannover - Experten des Amtes sollen beim Vorgehen gegen kriminelle Sportbetrüger eingebunden werden. "Wir wollen dem Sport - wie es übrigens in Spanien, Italien und Frankreich funktioniert - unsere Ermittlungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen", erklärte Schäuble in der "Welt am Sonntag".

Nach Ansicht des CDU-Politikers ist Doping eine "ziemliche Seuche", die hoch spezialisiert betrieben wird. "Das Bundeskriminalamt einzusetzen, entspricht doch gerade vor dem Hintergrund internationaler Ermittlungen seiner Systematik. Den Bundesländern kann ich nichts anordnen, das ist Sache der Staatsanwaltschaften. Aber die Anregung, sich zu spezialisieren, kann ich denen schon geben", begründete Schäuble seinen Vorschlag.

"Spitzensport darf nicht aus der Verantwortung entlassen werden"

Grundsätzlich sollten die Sportverbände in ihrem Antidopingkampf von den staatlichen Strafverfolgungsbehörden noch effektiver unterstützt werden. In erster Linie müsse aber der organisierte Sport selber gegen diese Seuche, die den Spitzensport existenziell bedrohen könne, mit aller Entschiedenheit vorgehen. "Er darf nicht aus der Verantwortung entlassen werden", argumentierte Schäuble.

Der Staat sei aber bereit, den Sport im Kampf gegen die kriminelle und vernetzte Doping-Szene durch seine Strafprozessordnung zu unterstützen. "Aus diesem Grund werden wir den Strafrahmen verschärfen. Man muss auch sehen, dass Sportler, die sich an solchen Netzwerken beteiligen, nicht Opfer sind. Sie sind vielmehr Gehilfen oder Mittäter, und folglich darf es für sie keine Privilegien geben", sagte Schäuble. (tso/dpa)

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