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Politik: Kampusch fühlte sich so stark wie er

Wien - Mit einem eindringlichen Appell hat sich die acht Jahre lang gefangen gehaltene Natascha Kampusch erstmals an die Öffentlichkeit gewandt. „Bitte lasst mich in der nächsten Zeit noch in Ruhe“, bat die 18-Jährige in einem Brief, den ihr Psychiater Max Friedrich am Montag in Wien vorlas.

Wien - Mit einem eindringlichen Appell hat sich die acht Jahre lang gefangen gehaltene Natascha Kampusch erstmals an die Öffentlichkeit gewandt. „Bitte lasst mich in der nächsten Zeit noch in Ruhe“, bat die 18-Jährige in einem Brief, den ihr Psychiater Max Friedrich am Montag in Wien vorlas. In ihrem Schreiben präsentiert sich Kampusch als starke Persönlichkeit und nicht als Opfer. Über ihren Entführer schrieb sie: „Er war nicht mein Gebieter. Ich war gleich stark. Er hat mich symbolisch gesprochen auf Händen getragen und mit den Füßen getreten.“ Weiter schrieb sie: „Er war ein Teil meines Lebens, deswegen trauere ich in einer gewissen Art um ihn.“ Experten äußerten sich am Montag kritisch. Michael Schulte-Markwort, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, sprach gegenüber dem Tagesspiegel von einer „Verklärung der Gefangenschaft aus Selbstschutz“.

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