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Ted Cruz bei seiner Rede in Virginia.

© Chris Keane/Reuters

Kandidat für US-Wahl 2016: Erzkonservativer Republikaner Ted Cruz will US-Präsident werden

Der republikanische Senator Ted Cruz will Barack Obama beerben und das Weiße Haus übernehmen. Gewählt wird erst Ende 2016 - doch der Texaner hat einen frühen Start hingelegt. Cruz steht der Tea-Party-Bewegung nahe.

Der US-Senator Ted Cruz ist als erster Republikaner in den Vorwahlkampf um die nächste Präsidentschaft der Vereinigten Staaten eingestiegen. Am Montag gab Cruz vor Anhängern an der Liberty University in Lynchburg im Bundesstaat Virginia seine Kandidatur für die Wahl im Jahr 2016 bekannt. "Ich bewerbe mich um das Amt des Präsidenten, um mit euch den Traum von einem besseren Amerika zu verwirklichen", sagte der 44 Jahre alte Texaner. 

Doch welche politischen Ziele verfolgt Ted Cruz? Der Senator gilt selbst in der republikanischen Partei als ultrakonservativer Hardliner. Seine Wahlkampfrede am Montag geriet zur Abrechnung mit dem demokratischen Amtsinhaber Barack Obama. Das nach dem Präsidenten benannte "Obamacare"-Gesetz zur Gesundheitsreform will Cruz so schnell wie möglich rückgängig machen.

Entgegen den Bemühungen des amtieren Präsidenten setze er sich auch für das Recht auf Waffenbesitz ein. Außerdem müsse Amerika dem von Obama zuletzt scharf kritisierten israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu müsse Amerika "bedingungslose Loyalität" zukommen lassen.

Etliche Wettbewerber in eigenen Reihen

Cruz' Kandidatur kommt nicht überraschend. Seit Jahren feiert ihn die rechts-konservative "Tea-Party-Bewegung" als ihren Wortführer. Doch  er muss sich auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur im Vorwahlkampf erst gegen zahlreiche Konkurrenten aus seiner eigenen Partei durchsetzen. Neben Rand Paul, Senator aus Kentucky und Marco Rubio, Senator aus Florida rechnet sich auch Jeb Bush, Bruder des Ex-Präsidenten George W. Bush, gute Chancen im Kampf um die Kandidatur aus.

Doch kann allein durch die Zahl möglicher Kandidaten derzeit keiner der Republikaner einen echten Vorsprung für sich verbuchen. Umso mehr gilt nun, schrittweise eine potenzielle Wählerschaft anzupeilen und Geldgeber hinter sich zu versammeln. Cruz, der wie andere Konservative nicht auf die kräftigen Finanzspritzen der Spender-Elite hoffen kann, sucht nun einen Mix von Unterstützern mit kleineren Summen und eine Handvoll wohlhabender Mäzene. Mit seiner Kampagne will er selbst mindestens 40 Millionen Dollar sammeln.

Im demokratischen Lager gilt die ehemalige First Lady und Außenministerin Hillary Clinton als sichere Kandidatin. Nach einer Affäre um private E-Mails während ihrer Zeit im Außenministerium hält die 67-Jährige sich in Sachen Präsidentschaft jedoch vorerst zurück. Im Hintergrund ist ihr Wahlkampf-Apparat allerdings schon längst zu einer beachtlichen Größe herangewachsen, das Team soll bald ein Büro im New Yorker Stadtteil Brooklyn beziehen. Insidern zufolge will sie im April endlich auch offiziell mit in den Ring steigen. Dort wird sie auch auf den Hardliner Cruz treffen. (mit dpa)

Paul Middelhoff

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