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Politik: Kandidatin mit Wärmefaktor

Stuttgart - Neues Spiel, neues Glück? Am Sonnabend haben Baden-Württembergs Sozialdemokraten mit über 93 Prozent ihre Landesvorsitzende Ute Vogt zum zweiten Mal zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gekürt.

Stuttgart - Neues Spiel, neues Glück? Am Sonnabend haben Baden-Württembergs Sozialdemokraten mit über 93 Prozent ihre Landesvorsitzende Ute Vogt zum zweiten Mal zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gekürt. Glück im Sinne günstiger bundespolitischer Rahmenbedingungen wird Otto Schilys Staatssekretärin im März 2006 sicher brauchen, wenn es nach dann fast 53-jähriger CDU-Regentschaft am Neckar endlich zum Machtwechsel reichen soll.

Doch von Spiel will Ute Vogt, inzwischen auch Vize der Bundes-SPD, diesmal nichts wissen. Vor vier Jahren hatte die damals 36 Jahre junge Pforzheimer Bundestagsabgeordnete den fast schon aufs Altenteil abgeschriebenen Erwin Teufel frisch, fröhlich, unbekümmert herausgefordert und unter erheblicher medialer Zuwendung in ziemliche Bedrängnis gebracht. Am Ende fand sich die Südwest-SPD mit einem deutlichen Plus von 8,2 Prozent zwar bei 33,3 Prozent wieder, aber eben doch abgeschlagen in der Opposition.

Beim neuen Anlauf hat sich Ute Vogt, mit allen Konsequenzen der Landespolitik verschrieben. Ein sicherer Wahlkreis wird sie zumindest auf die Oppositionsbank in Stuttgart hieven. Selbst wenn es ein halbes Jahr später Rot-Grün in Berlin gelänge weiterzuregieren, Ute Vogt, seit 1994 im Bundestag, wird nicht mehr dabei sein. Für die Herausforderin von Günther Oettinger, den designierten Teufel- Nachfolger, ist das eine Frage der Glaubwürdigkeit. Die gelernte Rechtsanwältin spricht von Vertrauen und Geradlinigkeit, vom Stolz auf das Land, das aber moderner und sozialer regiert werden müsse. Gegen den „Technokraten“ Oettinger will Vogt als wählerwirksamer Wärmefaktor mit Tiefgang punkten. Das Konzept für den Wahlkampf steht, der Versuch der Ausfüllung hat aber gerade erst begonnen.

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