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Politik: Kanzler gegen „Bild“

Schröder-Sprecher: Häme und Hetze / Keine Interviews

Berlin . Der Streit zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und „Bild“ eskaliert. Schröder werde dem Blatt keine Interviews mehr geben, sagte Regierungssprecher Bela Anda dem ARD-Magazin „Monitor“. Zudem kritisierte der Regierungssprecher, der bis 1998 selbst bei „Bild“ gearbeitet hat, den Stil der Zeitung: „Die Art und Weise, wie hier der Politik der Bundesregierung begegnet wird, ist eine Mischung aus Häme, aus Hetze, aus Verächtlichmachung der Akteure, garniert mit Halbwahrheiten.“ Es gäbe „nicht den Hauch einer Chance auf eine faire und adäquate Berichterstattung, weder über die Akteure selbst noch über den Reformprozess“, sagte Anda. Der Sprecher behielt sich offen, ob „Bild“-Mitarbeiter künftig auf Auslandsreisen des Kanzlers mitgenommen werden. „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann sagte, es werfe ein „bezeichnendes Licht“ auf das handwerkliche Können im Bundespresseamt, „dass die selbst eingestandenen Vermittlungsprobleme der rot-grünen Koalition künftig mit Informationsverweigerung bekämpft werden sollen“.

Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalistenverbands, sagte dem Tagesspiegel: „Der Regierungssprecher überschreitet mit diesen Äußerungen klar seine Kompetenzen. Er hat nicht das Recht, einzelne Medien gegenüber anderen zu diskreditieren.“ Anda wäre „besser beraten, sich zurückzuhalten und im Streit zwischen Kanzler und ,Bild’-Zeitung nicht nachzutreten“. Der Streit bekomme langsam „den Beigeschmack einer Privatfehde“.

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