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Kapstadt: ANC gewinnt die Wahl in Südafrika

Der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) hat auch die vierten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Südafrika seit dem Ende der Apartheid vor 15 Jahren deutlich gewonnen.

Kapstadt - Die frühere Widerstandsbewegung verfehlte aber mit einem Stimmenanteil von etwa 65 Prozent diesmal offenbar die vor fünf Jahren gewonnene Zweidrittelmehrheit. Diese hätte es dem ANC erlaubt, Südafrikas Verfassung im eigenen Sinne zu verändern. Allerdings waren am späten Donnerstag erst 60 Prozent der Stimmen ausgezählt. Neuer Präsident des Landes wird nun Jacob Zuma, der umstrittene Spitzenkandidat des ANC. Der 67-Jährige löst Übergangspräsident Kgaglema Motlanthe ab, der seit der Revolte des ANC gegen Präsident Thabo Mbeki im September 2008 im Amt war.

Die liberale Demokratische Partei (DA), die von der Kapstadter Bürgermeisterin Helen Zille geführt wird, kommt auf rund 17 Prozent und konnte damit ihren Stimmenanteil gegenüber der Wahl vor fünf Jahren um fast ein Drittel verbessern. Die DA eroberte zudem die bislang vom ANC kontrollierte Provinz Westkap mit der Hauptstadt Kapstadt. Hier dürfte die DA künftig in einer Koalition mit kleineren Parteien regieren. Alle anderen acht Provinzen und fast alle Großstädte mit Ausnahme Kapstadts dürften jedoch weiterhin in der Hand des ANC bleiben.

Enttäuschend verlief das Abschneiden des Volkskongresses. Die unlängst von unzufriedenen ANC-Mitgliedern gegründete Partei gewann nur rund acht Prozent und blieb damit weit hinter den Erwartungen. Die Wahlbeteiligung lag mit 77 Prozent über dem Wert der vorigen Wahl. Die Auszählung dauerte wieder länger als erwartet, weil in einigen Wahllokalen die Stimmzettel ausgingen. Mit der Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses wird erst in den nächsten Tagen gerechnet. 

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