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© dpa

Karfreitag: Papst widmet traditionellen Kreuzweg chinesischen Katholiken

In China darf der Vatikan keine Bischöfe einsetzen. Papst Benedikt nimmt das Osterfest zum Anlass, um auf die Situation der Katholiken in dem kommunistisch geführten Land aufmerksam zu machen.

Der traditionelle Kreuzweg am Karfreitag in Rom steht nach dem Willen von Papst Benedikt XVI. im Zeichen der Katholiken in China. Die Gebete zu der Zeremonie verfasste in diesem Jahr der Kardinal von Hongkong, Joseph Zen Ze-Kiun. Zen betont in den vom Vatikan vorab veröffentlichten Kreuzweg-Meditationen die Situation der chinesischen Katholiken und erinnert an die "Märtyrer des 21. Jahrhunderts". Zudem ist eine Chinesin Kreuzträgerin während der Karfreitagszeremonie, die an das Leiden von Jesus Christus erinnert. Zen ist für Chinas Katholiken von besonderer symbolischer Bedeutung, da der Vatikan in China keine Bischöfe einsetzen darf.

Nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Beziehungen zwischen China und dem Vatikan bemüht sich die katholische Kirche derzeit um eine Annäherung an Peking. Die Kirche will größere Freiheiten für die Christen in China erreichen und dort Bischöfe ernennen dürfen. Schätzungen zufolge gibt es in China zwölf Millionen Katholiken, die den Papst als Oberhaupt akzeptieren und ihren Glauben im Geheimen in provisorischen Kirchen praktizieren. Weitere fünf Millionen Gläubige gehören der von der chinesischen Regierung gelenkten katholischen Kirche an.

Der Papst eröffnete am Gründonnerstag in Rom die Osterfeierlichkeiten mit der traditionellen Fußwaschung. Benedikt XVI. hielt in der Lateran-Basilika einen Abendmahlsgottesdienst ab und wusch zwölf Priestern die Füße, so wie Jesus laut Überlieferung den zwölf Aposteln beim letzten Abendmahl. Das Osterfest, an dem die Auferstehung Jesu gefeiert wird, ist für die Katholiken der höchste Feiertag. (ut/AFP)

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