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Kartellabsprache: Millionenstrafen für Chemieunternehmen

Die EU-Kommission hat mehrere Chemieunternehmen aufgrund von Kartellverstößen zu einer Zahlung von insgesamt rund 61 Millionen Euro verdonnert.

Zwischen 2004 und 2007 hätten neun Unternehmen illegal Preise für bestimmte Chemikalien abgesprochen, teilten die EU-Wettbewerbshüter in Brüssel mit. "Industriekunden in ganz Europa haben jahrelang unter diesem Kartell gelitten", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.

Konkret ging es um Absprachen der Preise für Kalziumkarbidpulver, Kalziumkarbidgranulat und Magnesiumgranulat. Zudem legten die Unternehmen für einen "beträchtlichen Teil" des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) Marktanteile fest, hieß es in der Mitteilung der Kommission. Kalziumkarbidpulver und Magnesiumgranulat sind den Angaben zufolge für die Herstellung von Stahl unverzichtbar.

Den größten Anteil tragen neben einem slowakischen Unternehmen die deutsche SKW Stahl-Metallurgie und Arqes Industrie mit zusammen 13,3 Millionen Euro Strafe. Der Essener Mischkonzern Evonik Degussa muss rund 4,7 Millionen Euro zahlen. Das bayrische Unternehmen Almamet kommt auf rund 3 Millionen Euro. Das deutsch-österreichische Ecka Granulate auf 6,4 Millionen Euro. Zudem wurde die österreichische Donau Chemie zu einer Strafe von 5 Millionen Euro verdonnert.

Mindestens zwölf Mal hätten sich Vertreter der Firmen in den Geschäftsräumen eines Unternehmens getroffen, später in Hotels in Deutschland, Österreich, der Slowakei und Slowenien. Intern wurde den Angaben zufolge eine Marktaufteilungstabelle benutzt, welche die "Bibel" genannt wurde.

Weitere Geldbußen fielen für ein niederländisch-schwedische Unternehmen, sowie ein Unternehmen aus Slowenien an. Bei der Festlegung der Strafe berücksichtigten die EU-Wettbewerbshüter die jeweiligen Verkaufszahlen der Unternehmen, die Schwere der Tat und den geografischen Umfang der Kartellabsprachen.  

Quelle: ZEIT ONLINE, aku, dpa

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