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Kaschmir: Massaker an Hindus

Bei einem Massaker im indischen Teil Kaschmirs haben muslimische Extremisten mindestens 22 Hindus getötet, darunter eine Frau und ein neun Jahre altes Kind.

Neu Delhi - Schwerbewaffnete Rebellen hätten am Montag in zwei Dörfern den dortigen Hindus befohlen, aus ihren Häusern zu kommen und sich in einer Reihe aufzustellen, sagte Polizeioffizier S. P. Vaid. Sie hätten dann das Feuer auf die Opfer eröffnet. Ersten Erkenntnissen zufolge sei die nach indischen Angaben aus Pakistan heraus operierende Terrorgruppe Lashkar-e-Toiba für die Bluttat verantwortlich, sagte Vaid.

Erst am Samstag hatten mutmaßliche muslimische Extremisten vier Hindus in Kaschmir entführt und getötet. Die Gewalt in der Krisenregion hat vor geplanten Gesprächen zwischen der indischen Regierung und der gemäßigten kaschmirischen Separatisten wieder zugenommen. Die beiden Seiten wollen am 3. und 4. Mai in Neu Delhi zusammenkommen. 80 Prozent der rund 1,1 Milliarde Inder sind Hindus, 13 Prozent gehören dem Islam an. Kaschmir ist der einzige indische Bundesstaat, in dem Muslime mit weitem Abstand die Mehrheit stellen.

Muslimische Separatisten im indischen Teil Kaschmirs kämpfen seit 1989 für die Unabhängigkeit oder den Anschluss der Region an Pakistan. Der Konflikt kostete seitdem mehr als 70 000 Menschen das Leben. Indien wirft Pakistan vor, die im indischen Teil Kaschmirs operierenden Extremisten zu unterstützen. Pakistan weist das zurück.

Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft 1947 drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um das geteilte Kaschmir. Anfang 2004 nahmen die beiden Atommächte Friedensgespräche auf. Beim zentralen Streitpunkt Kaschmir gab es bislang allerdings keinen Durchbruch. (tso/dpa)

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