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Politik: Kaschmir: Neue Terroropfer

Die größte Rebellengruppe in Kaschmir, die Hizbul-Gruppe, hat Indien am Freitag Friedensverhandlungen angeboten. Voraussetzung dafür sei die Bereitschaft der indischen Regierung, das benachbarte Pakistan in die Gespräche mit einzubeziehen, sagte ein Vermittler in Srinagar.

Die größte Rebellengruppe in Kaschmir, die Hizbul-Gruppe, hat Indien am Freitag Friedensverhandlungen angeboten. Voraussetzung dafür sei die Bereitschaft der indischen Regierung, das benachbarte Pakistan in die Gespräche mit einzubeziehen, sagte ein Vermittler in Srinagar. Zuvor waren bei einem Anschlag in einem Dorf im Süden Kaschmirs am Donnerstagabend sechs Hindus getötet worden. Eine Familie wurde erschossen, als sie den klopfenden Angreifern die Haustür öffnete, ihre Nachbarn wurden getötet, als sie wegen der Gewehrschüsse ihre Häuser verließen. Die Angreifer konnten in einen nahe gelegenen Wald entkommen. Die Polizei machte Moslemrebellen für die Attacke verantwortlich. Aufgebrachte Dorfbewohner marschierten anschließend in die Bezirksstadt Rajouri, wo sie mehr Schutz vor Übergriffen forderten.

Ein Sprecher der Hizbul erklärte später in Islamabad, für den Angriff seien keine Rebellen verantwortlich. Dies sei vielmehr das Werk "indischer Agenten". Erst vor zehn Tagen hatte die Hizbul einen zweiwöchigen Waffenstillstand aufgekündigt. Die Rebellen kämpfen für die Unabhängigkeit Kaschmirs von Indien. Die Himalaya-Region ist seit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft zwischen Indien und Pakistan geteilt, die beiden Länder führten bereits zwei Kriege um Kaschmir. Indien kontrolliert die südlichen zwei Drittel des Gebiets; das restliche Drittel im Norden gehört zu Pakistan. Seit 1989 sollen bei Anschlägen und Gefechten 25 000 Menschen getötet worden sein.

Wegen der sich häufenden Überfälle wurden die Dorfbewohner im indischen Teil Kaschmirs bereits zur Selbstverteidigung mit Waffen ausgestattet.

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