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Peres

© dpa

Katsav-Nachfolge: Peres als israelischer Präsident vereidigt

Israels neuer Präsident ist der 83-jährige Friedensnobelpreisträger Schimon Peres. Er ist das neunte Staatsoberhaupt des Landes und tritt die Nachfolge von Mosche Katsav an, der wegen diverser Sex-Affäre sein Amt hatte ruhen lassen.

Friedensnobelpreisträger Schimon Peres ist als neuer israelischer Präsident vereidigt worden. Bei einer feierlichen Zeremonie in der Knesset schwor der 83-Jährige den Amtseid und kündigte an, seine Bemühungen um Frieden im Nahen Osten fortzuführen. Peres krönt mit dem Präsidentenamt seine lange politische Karriere. Er ist der neunte Präsident Israels und Nachfolger von Mosche Katzav, der wegen der Verstrickung in einen Sex-Skandal sein Amt in den vergangenen Monaten hatte ruhen lassen.

"Ein Präsident hat das Recht, eine Vision zu haben. Er muss den Friedensprozess unterstützen für einen Frieden zwischen uns, mit unseren Nachbarn und in der ganzen Region", sagte Peres bei der Vereidigung. Im Hinblick auf den Konflikt mit den Palästinensern kündigte er eine Erneuerung seiner Idee an, das Jordan-Tal und die Arava-Senke im Süden des Landes zusammen mit den Palästinensern und Jordanien in ein "Tal des Friedens" zu verwandeln.

Peres will Amt "eine neue Dimension verleihen"

Israel müsse gastfreundlich gegenüber Juden werden, die nicht aus Israel stammten genauso wie gegenüber Israelis, die keine Juden seien, forderte Peres in seiner Rede vor der Knesset. Der Staat müsse allen Bevölkerungsschichten die gleichen Chancen geben. Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung "Jediot Ahronot" will Peres im Rahmen eines 100-Tage-Plans dem vorwiegend repräsentativen Präsidentenamt "eine neue Dimension verleihen".

Israels Premierminister Ehud Olmert begrüßte am Sonntag die Wahl Peres'. Dieser sei "eine der wichtigsten israelischen Persönlichkeiten der vergangenen 60 Jahre", sagte er. Peres' Amtszeit wird sieben Jahre dauern. Sein Vorgänger Katzav musste das Amt wegen der Verwicklung in einen Sex-Skandal ruhen lassen. Peres hatte bereits im Juli 2000 für das Amt kandidiert, war aber damals Katzav unterlegen.

Der 1923 im heutigen Weißrussland geborene Peres blickt auf eine lange politische Karriere zurück. In den vergangenen zwei Jahren war er Vize-Regierungschef und zuvor zwei Mal Ministerpräsident sowie je drei Mal Außen- und Verteidigungsminister. 1994 erhielt er zusammen mit dem damaligen Ministerpräsidenten Jizchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat den Friedensnobelpreis. (mit AFP)

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