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Kaukasus: Ausnahmezustand in Armenien - acht Tote

In der Kaukasusrepublik Armenien sind bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Oppositionsanhängern und der Polizei acht Menschen ums Leben gekommen. Staatschef Kotscharjan verhängte den Ausnahmezustand.

Erneut kam es diese Nacht in Armeniens Hauptstadt Eriwan zu Ausschreitungen. Im Zentrum der Stadt waren Schüsse zu hören. Mindestens acht Menschen wurden getötet. Über die Identität der Opfer gab es zunächst keine Angaben. Augenzeugen berichteten von Dutzenden Verletzten. Die Polizeiführung sprach von 33 verletzten Beamten.

Anhänger des bei der Präsidentenwahl Mitte Februar unterlegenen Kandidaten Lewon Ter-Petrosjan hatten Autos angezündet und sich Straßenschlachten mit den Einsatzkräften geliefert.

Der scheidende Staatschef Robert Kotscharjan verhängte am Samstagabend den Ausnahmezustand, der in der Nacht vom Parlament bestätigt wurde. Am Sonntag hielten Militär und Polizei das Zentrum der Hauptstadt abgeriegelt.

Die Opposition erkennt die Niederlage Ter-Petrosjans bei der Präsidentenwahl am 19. Februar nicht an. Ter-Petrosjan war dem bisherigen Regierungschef Sersch Sarkissjan unterlegen. Die Opposition wirft Sarkissjan Wahlfälschung mit Hilfe des Staatsapparates vor.

Die Staatsmacht stellte den früheren Präsidenten Ter-Petrosjan (1991-1998) in Eriwan unter Hausarrest. Der Oppositionsführer rief seine Anhänger in der Nacht auf, den Widerstand gegen die Polizei einzustellen. Die Welle der Gewalt war dadurch ausgelöst worden, dass die Polizei in der Nacht zum Samstag ein Protestlager im Stadtzentrum von Eriwan mit Dutzenden Zelten geräumt hatte.  (hx/dpa)

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