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Flüchtlinge in Georgien

© dpa

Kaukasus-Krise: Georgien und Russland auf Kompromisssuche

Rund dreieinhalb Monate nach Beginn der Georgien-Krise sind noch immer russische Truppen in Georgien stationiert. Auch die Situation der Flüchtlinge hat sich kaum verbessert. In Genf sollen die Kontrahenten jetzt eine Lösung finden.

Einen Monat nach dem Scheitern einer ersten Gesprächsrunde sind Vertreter Russlands und Georgiens am Mittwoch zu neuen Beratungen über die Beilegung des Kaukasus-Konflikts zusammengekommen. Die von den Vize-Außenminister der beiden Länder angeführten Delegationen kamen in Genf informell zusammen. Außerdem an den Gesprächen beteiligt sind Delegationen der USA und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Geleitet wird das Treffen von Uno und EU. Eine erste Gesprächsrunde war an Verfahrensstreitigkeiten gescheitert. Trotz eines Waffenstillstands werden fast täglich bei Schießereien und Explosionen Menschen in der Konfliktzone getötet.

Auf Drängen Moskaus sollten auch wieder Abgesandte der abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien an den Gesprächen beteiligt sein. Nach dem Krieg gegen Georgien im August dieses Jahres hatten Russland und Nicaragua die Unabhängigkeit beider Gebiete anerkannt. Georgien hatte sich zunächst gegen die Teilnahme der "Separatisten" an den Verhandlungen ausgesprochen. Am Mittwoch hieß es dann jedoch in diplomatischen Kreisen, es stehe beiden Delegationen frei, Vertreter der abtrünnigen Provinzen in die Verhandlungen mit einzubeziehen.

Grenzfragen sollten bei dieser zweiten Runde kein Thema sein, hieß es in Genf weiter. Stattdessen solle über die Themen Sicherheit und Stabilität in der Region und über humanitäre Fragen sowie das Schicksal der Flüchtlinge diskutiert werden. Im Vorfeld der Beratungen hatten die Vertreter aus Tiflis erklärt, sie wollten auf einem russischen Truppenabzug aus den Regionen beharren. Stattdessen solle eine internationale Polizeitruppe nach Südossetien und Abchasien geschickt werden. Die Regionen lehnen dies ab. Russland hat in beiden Gebieten jeweils 3700 Soldaten stationiert. (nis/dpa)

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