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Politik: Kein Geld für Nordkorea

UN reduzieren Hungerhilfe / Geber blockieren wegen Atomstreit

Peki ng. Weil kaum noch Nahrungsmittelspenden aus dem Ausland eintreffen, müssen Millionen Nordkoreaner diesen Winter hungern. Wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Montag in Peking bekannt gab, wird mehr als ein Viertel der Bevölkerung – darunter viele Kinder, Alte und schwangere Frauen – in den kommenden Monaten nicht mehr genügend zu essen haben. „Die Situation ist ziemlich dramatisch“, warnte der WFP-Vertreter in Pjöngjang, Masood Hyder.

Das WFP, das normalerweise 6,5 der rund 23 Millionen Nordkoreaner ernährt, könne aufgrund der mangelnden Lebensmittelspenden derzeit nur 100000 Menschen notversorgen. „Wir haben eine Ernährungskrise zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt“, warnte Hyder. In vielen Regionen hätten die Menschen keine Wintervorräte mehr und seien auf die Lebensmittelrationen angewiesen. Vor allem Kinder und schwangere Frauen würden unter dem Stopp der Lebensmittelrationen leiden, betonte Hyder. Schon jetzt seien vierzig Prozent der Kinder in Nordkorea kleinwüchsig oder wiesen andere Symptome der Mangelernährung auf.

„Wir arbeiten in einem unvorteilhaften politischen Klima“, sagte Hyder und deutete damit den Grund für die Zurückhaltung der Geberländer an. Die Hilfslieferungen werden offenbar als Druckmittel im Atomstreit eingesetzt. Ende des Monats findet in Peking eine Verhandlungsrunde statt, in der Nordkorea zur Aufgabe seines Nuklearprogramms bewegt werden soll.

Harald Maass

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