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Politik: Keine Anklage gegen Ex-Armeechef

Zweieinhalb Jahre nach der von vielen Morden begleiteten Zerstörung Osttimors ist in Jakarta Anklage gegen mutmaßliche Täter erhoben worden. Sieben Männer müssen sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten: der ehemalige Gouverneur und der ehemalige Polizeichef Osttimors, ein Kreisvorsteher, drei Soldaten und der Polizeichef der Stadt Suai.

Zweieinhalb Jahre nach der von vielen Morden begleiteten Zerstörung Osttimors ist in Jakarta Anklage gegen mutmaßliche Täter erhoben worden. Sieben Männer müssen sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten: der ehemalige Gouverneur und der ehemalige Polizeichef Osttimors, ein Kreisvorsteher, drei Soldaten und der Polizeichef der Stadt Suai. Dort waren bei einem Massaker am 6. Juni 1999 rund 100 Menschen in einer Kirche ermordet worden, darunter drei Priester, mehrere Nonnen und Kinder.

"Das mögliche Strafmaß liegt zwischen zehn Jahren Gefängnis und der Todesstrafe", sagte Barman Zahir, der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Jakarta. In der kommenden Woche werde bekannt gegeben, wann das Verfahren beginnt. Zahir kündigte außerdem an, dass bald weitere Anklagen folgen würden.

Erwartet wird, dass unter anderem drei Generäle der indonesischen Armee und der Milizenführer Eurico Guterres belangt werden. Sie stehen auf einer Liste von 18 Verdächtigen, die alle angeklagt werden dürften. Nicht enthalten auf dieser Liste ist der Name des ehemaligen Chefs der Streitkräfte, General Wiranto, der 1999 auch Verteidigungs- und Sicherheitsminister Indonesiens war. In einem Untersuchungsbericht der indonesischen Menschenrechtskommission wird Wiranto als Hauptverantwortlicher für die Verbrechen in Osttimor im Jahre 1999 genannt.

mkb

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