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Politik: Keine Lösung im Geiseldrama

Berlin - Auch zwei Wochen nach Beginn des Geiseldramas im Jemen ist offenbar keine Lösung in Sicht. Die Entführer haben weiterhin eine deutsche Familie mit drei kleinen Kindern sowie einen Briten in ihrer Gewalt.

Von Frank Jansen

Berlin - Auch zwei Wochen nach Beginn des Geiseldramas im Jemen ist offenbar keine Lösung in Sicht. Die Entführer haben weiterhin eine deutsche Familie mit drei kleinen Kindern sowie einen Briten in ihrer Gewalt. Das jüngste Kind wurde jetzt in Geiselhaft ein Jahr alt. Die jemenitischen Behörden haben vor wenigen Tagen 40 Personen vernommen, die in Verdacht stehen, sie könnten etwas mit der Entführung zu tun haben. Nach Informationen des Tagesspiegels hat eine der befragten Personen gesagt, die Kinder seien auf jeden Fall noch am Leben. Ob die Angaben stimmen, bleibt allerdings offen. Die Entführer hatten gleich nach der Geiselnahme drei Frauen mit Kopfschüssen exekutiert, darunter die zwei deutschen Bibelschülerinnen Anita G. und Rita S. Am Dienstag fand in Wolfsburg der Trauergottesdienst statt.

Der Botschafter des Jemen in Berlin, Mohammed al Eryani, hatte am Montag Optimismus verbreitet. Er sei sehr hoffnungsvoll, das Geiseldrama werde „noch diese Woche“ ein Ende finden, sagte der Diplomat dem Tagesspiegel. Am Donnerstag gab es auf Nachfrage bei der Botschaft keinerlei Stellungnahme.

Die Behörden im Jemen haben für Informationen über den Aufenthaltsort der Entführten 275 000 Dollar ausgelobt. Die Herkunft der Geiselnehmer ist nach wie vor rätselhaft. Eine Theorie lautet, sunnitische Islamisten hätten die strenggläubigen Deutschen aus Abneigung gegen christliche Missionstätigkeit entführt. Frank Jansen

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