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Politik: Kekse für Europa

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Neulich hat mich ein Freund gefragt, was eigentlich das Tolle sei an der europäischen Integration. Ich habe zuerst an den Frieden und an Helmut Kohl gedacht, die Gedanken aber wieder verworfen und ihm irgendetwas von wegen „die Grenzen verschwinden“, „wir werden alle Freunde“, oder „man versteht sich jetzt besser“ erzählt.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Neulich hat mich ein Freund gefragt, was eigentlich das Tolle sei an der europäischen Integration. Ich habe zuerst an den Frieden und an Helmut Kohl gedacht, die Gedanken aber wieder verworfen und ihm irgendetwas von wegen „die Grenzen verschwinden“, „wir werden alle Freunde“, oder „man versteht sich jetzt besser“ erzählt. Das war nicht besonders durchdacht, zugegeben, und anschaulich war es leider auch nicht. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch noch nicht bei der Tombola gewonnen.

Ich habe also bei dieser Tombola wieder einmal eine Packung Kekse gewonnen. Ich mag Kekse sehr gerne. Diese waren offenbar in Frankreich fabriziert, die Verpackung war französisch beschriftet. Eigentlich ein Problem, weil ich Französisch nicht gerne mag und noch weniger kann. Irgendwie hatten die Kekse etwas mit Zitrone und mit der Bretagne zu tun, so viel konnte ich der Vorderseite entnehmen. Leider bin ich gegen rekonstruierte Butter allergisch, weshalb ich mir bei Keksverpackungen immer aufmerksam die Liste der Inhaltsstoffe durchlese. Auf der Rückseite haben sie die französische Produktbeschreibung zum Glück noch einmal ins Deutsche übersetzt. Ich glaube, das hat etwas mit der europäischen Integration zu tun. Der Keksname wird auf der Rückseite wie folgt übersetzt: „Stecke bretonische Sprache Zitrone hinein.“ Das liest sich schon mal lecker, dann die „Beständteile“: „Weizenmehl, Zucker, schnüffelt Zitrone 25%, Rekonstruierte konzentrierte Butter 15 %, Eier ganze, pudert in Heben (Pyrophosphat und Bikarbonat von Bikarbonat), Salz.“ Ich habe die Kekse dann nicht gegessen, wegen der Allergie. Und dank der europäischen Integration.

Markus Feldenkirchen

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