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Kibaki

© dpa

Kenia: Afrikanische Union drängt auf Einigung

Präsident John Kufuor verlängert seinen Aufenthalt in Kenia um weiter zu vermitteln. Kibaki dagegen, Gewinner der gefälschten Wahlen, plant eine schnelle Vereidigung seiner Regierung.

Bei seiner Vermittlungsmission hat Kufour Regierung und Opposition zu einer friedlichen Beilegung des Konfliktes aufgefordert. Dies müsse über den Dialog beider Seiten geschehen, erklärte er nach seinem Treffen mit dem kenianischen Staatschef Mwai Kibaki in Nairobi. Wegen mangelnder Fortschritte der Vermittlungsbemühungen verlängerte Kufuor seinen Aufenthalt bis Morgen. Kibaki reiste in die Stadt Burnt Forest, wo er sich ein Bild von der Lage der Flüchtlinge machen wollte, die vor den blutigen Unruhen der vergangenen Wochen geflohen waren.    Kufuor habe ursprünglich heute aus Kenia abreisen wollen, sagte ein Mitarbeiter des kenianischen Außenministeriums. Er habe den Aufenthalt nun um einen Tag verlängert. Der AU-Vermittler hatte zunächst Kibaki getroffen und danach ein mehrstündiges Gespräch mit Oppositionsführer Raila Odinga geführt.    Ein Mitarbeiter des Präsidentschaftsbüros sagte, Kibaki habe während des Gesprächs mit Kufuor darauf beharrt, dass es in Kenia "keine Krise" gebe und die Regierung handlungsfähig sei. Der Präsident plane eine rasche Vereidigung der neuen Regierung. Kibaki kündigte ferner an, seine künftige Regierung solle eine breite Basis haben und den Willen des kenianischen Volkes widerspiegeln. Er sei zum Dialog "mit allen  Parteien" bereit und arbeite auf eine friedliche Lösung "der ernsten Probleme" hin, vor denen das Land stehe.

Kibaki ruft zur Vergebung auf
  
Gestern hatte Kibaki einen Teil seines Kabinetts mit 17 Ministern vorgestellt. Die Oppositionspartei Orange Democratic Movement (ODM) von Raila Odinga bekräftigte ihre Ablehnung der neuen Regierung. ODC-Generalsekretär Anyang Nyongo sagte: "Wir haben unsere Position bezüglich der Anerkennung des Präsidenten nicht geändert." Das ganze sei "nur ein Trick, das Kabinett ist ein Witz", betonte Nyongo.
  
Bei seinem Besuch in der westkenianischen Stadt Burnt Forest rief Kibaki die Flüchtlinge auf, auf Racheakte zu verzichten und zu vergeben. "Ich bitte Euch, sucht keine Rache", rief Kibaki vor mehreren tausend Menschen, die vor den Unruhen in die Kleinstadt geflohen waren. Der Staatschef versprach Unterstützung der Regierung und forderte die Kenianer auf, in ihren Dörfern zu bleiben.
  
Die Polizei teilte mit, die Lage im Land sei weitgehend ruhig. Vereinzelt komme es jedoch noch zu Übergriffen, sagte ein Sprecher. (mpr/AFP)

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