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© dpa

Kenia: Weiter blutige Unruhen - trotz Friedensvertrag

Erst am Freitag unterzeichnete die Regierung und Opposition in Kenia einen Friedenplan. Doch die gewaltsamen Unruhen zwischen den verfeindeten Volksgruppen dauern an: Mindestens 44 Menschen wurden in vergangenen beiden Tagen getötet.

Bei neu ausgebrochenen Zusammenstößen starben 34 Menschen durch vergiftete Pfeile und Machetenhiebe. Im Dorf Ainamoi stieg die Zahl der Todesopfer nach  Kämpfen am Freitag auf zehn. Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga hatten sich am Freitag  auf einen Zeitplan für eine Beendigung der seit Wochen andauernden  Krise verständigt.

Nach der Ermordung eines zweiten Oppositionsabgeordneten David Kimutai Too am Donnerstag nahm insbesondere im Westen des Landes die Gewalt wieder zu. In der Stadt Kapsoit eskalierten die Unruhen bei einer  Polizei-Razzia. Sieben Menschen wurden dort in der Nacht zu Samstag nach Angaben eines örtlichen Befehlshabers von den Ordnungskräften getötet. 16 Menschen kamen zuvor in Nyamira um, die anderen in Chepilat und Manga. Einige von ihnen wurden nach Polizeiangaben von ihren Gegnern tot gehackt. In dem Dorf Ainamoi, der Heimat Toos, hatten am Freitag Tausende randaliert. Mindestens zehn Menschen wurden dabei durch Pfeile, Speere oder Machetenhiebe getötet.

Keine Ende in Sicht   

Der Friedensplan, den Kibaki und Odinga unter Vermittlung des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan unterzeichneten, sieht eine Beendigung der gewaltsamen Unruhen im Land vor. Seit der umstrittenen Wiederwahl von Kibaki am 27. Dezember waren knapp 1000 Menschen bei Zusammenstößen in Kenia getötet worden, bis zu 300.000  mussten fliehen. Ein zweiter Punkt betrifft laut Annan  "Sofortmaßnahmen zur Lösung der humanitären Krise“, ein dritter die  Beilegung der "aktuellen politischen Krise".

Die Opposition äußerte sich vorsichtig positiv über das Abkommen: "Angesichts der großen Differenzen zwischen beiden Seiten ist dies ein sehr wichtiger Durchbruch. Aber es ist keine Einigung, die die Krise beenden wird", sagte der Sprecher der ODM, Salim Lone. (sgo/AFP)

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