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Kernkraft: Koch nennt Atomausstieg "kapitalen Fehler"

Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat den geplanten Atomausstieg Deutschlands erneut scharf kritisiert. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil bezeichnete die Debatte dagegen rückwärtsgewandt.

Kassel/Berlin - Roland Koch nannte den geplanten Atomausstieg einen "kapitalen Fehler". "Jeder weiß doch, dass die Botschaft von Rot-Grün falsch war, Deutsche müssten nur aussteigen, dann würden die anderen folge"», sagte Koch der "Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen". Tatsache sei, dass alle anderen bedeutenden Industriestaaten der Welt das Gegenteil täten.

Koch betonte, Deutschland müsse sich überlegen, ob es zu verantworten sei, «dass unsere polnischen Nachbarn Kernkraftwerke bauen, wir dagegen mutwillig funktionierende Kraftwerke abschalten». Gleichzeitig verliere Deutschland sein Know-how in der Kernkraft-Sicherheitstechnik, und die Strompreise würden steigen, weil der Strom woanders eingekauft werden müsse. Das sei eine ausgesprochen gefährliche Ausgangslage für ein Land, das in Wohlstand leben wolle. Zwar sei die gesellschaftliche Diskussion für einen Neubau noch nicht fortgeschritten genug. "Aber der Ausstieg wäre ein kapitaler Fehler." Der G-8-Gipfel "hat uns den Spiegel vorgehalten: Ihr seid allein", mahnte Koch.

SPD-Generalsekretär Hubertus Heil erwiderte in Berlin, der Atomausstieg sei richtig. Die entsprechende Koalitionsvereinbarung gelte. Die SPD setze auf eine moderne Energiepolitik, "also auf Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und erneuerbare Energien". Heil kritisierte die Debatte um den Wiedereinstieg in die Atomkraft als rückwärtsgewandt. (tso/ddp)

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