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Politik: KFOR-Befehlshaber ist über die Trendwende in der Krisenregion erfreut - "Gewalt geht zurück"

Die Gewalt im Kosovo ist nach den Worten des Oberkommandierenden der Friedenstruppe KFOR, Bundeswehrgeneral Klaus Reinhardt, deutlich zurückgegangen. "Wenn wir die Gesamtsituation sehen, haben wir von einem unglaublich hohen Stand der Gewalt aus jetzt einen Stand erreicht, der in etwa dem von Berlin entspricht", sagte der KFOR-Kommandant am Mittwoch im Deutschlandradio Berlin.

Die Gewalt im Kosovo ist nach den Worten des Oberkommandierenden der Friedenstruppe KFOR, Bundeswehrgeneral Klaus Reinhardt, deutlich zurückgegangen. "Wenn wir die Gesamtsituation sehen, haben wir von einem unglaublich hohen Stand der Gewalt aus jetzt einen Stand erreicht, der in etwa dem von Berlin entspricht", sagte der KFOR-Kommandant am Mittwoch im Deutschlandradio Berlin. "Seit drei bis vier Wochen haben wir den Bereich von Mord, Kidnapping und abgebrannten Häusern auf eine unglaublich niedrige Ebene heruntergebracht, so dass wir generell von einer wirklichen Trendwende sprechen können." Der Bombenanschlag auf eine von Serben betriebene Bar im Südosten des Kosovo am Montag sei ein "Ausrutscher" gewesen.

Reinhardt betonte, vordringliches Ziel der KFOR sei nicht, multiethnische Zusammenarbeit zu etablieren, sondern die Sicherheit der im Kosovo lebenden Minderheiten zu gewährleisten: "Von uns ist zunächst einmal vorgegeben worden, dass wir die Minderheiten in den Bereichen schützen, in denen sie leben, und ihnen ein Höchstmaß an Sicherheit geben."

Seiner Einschätzung nach werden die Truppen im Kosovo noch mehrere Jahre gebraucht. Reinhardt: "Wir brauchen KFOR hier noch länger, um als Puffer zwischen die verfeindeten Volksgruppen zu gehen und Gefühle des Hasses schrittweise abzubauen. Wir wollen die Brücke darstellen, über die sie wieder zurückgehen können." Er hoffe aber, dass "es deutlich kürzer geht als in Nordirland, wo man es erst nach 30 Jahren geschafft hat". Zwar könne er sich vorstellen, dass es im Kosovo schneller gehe, aber KFOR werde noch länger gebraucht, "um als Puffer zwischen die verfeindeten Volksgruppen zu gehen und Gefühle des Hasses schrittweise abzubauen". Am Mittwoch traf auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General von Kirchbach, zu einem Besuch im Kosovo ein. Neben Gesprächen mit Reinhardt will er auch die deutschen KFOR-Soldaten im Süden der jugoslawischen Provinz besuchen.

Der jugoslawische Regierungschef Momir Bulatovic warf den USA unterdessen vor, Jugoslawien und dessen "legitime und demokratisch gewählte Regierung" destabilisieren zu wollen. Das "antijugoslawische Orchester hat einen einzigen Dirigenten, und das ist die US-Administration", sagte Bulatovic der staatlichen Nachrichtenagentur Tanjug.

In diesem Zusammenhang erwähnte er die reformorientierte Regierung der kleineren Teilrepublik Montenegro, die nach US-Anweisungen "Probleme" mache. Er lehnte auch den montenegrinischen Vorschlag zum Umbau der jugoslawischen Föderation ab. Bulatovic beschuldigte die Nato, sich in die "unnötigen" Konflikte zwischen Montenegro und dem Belgrader Regime einmischen zu wollen.

Bulatovic äußerte seine Erwarung, dass sich im kommenden Jahr die "ungerechte" Haltung der mächtigsten Staaten in der internationalen Gemeinschaft gegenüber Jugoslawien ändern werde. Diese Haltung habe zu den verheerenden Nato-Luftangriffen auf Serbien und Montenegro im Frühjahr und zur Stationierung der KFOR-Truppen im Kosovo geführt. "Wir werden mit der Umsetzung der UN-Resolution 1244 ins Kosovo zurückkehren", sagte Bulatovic.

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