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Politik: Kinder als Kriegsopfer - die Hilfsorganisation zieht eine ernüchternde Bilanz

"Terres des hommes" hat knapp zehn Jahre nach der Verabschiedung der Kinderkonvention der UN eine ernüchternde Bilanz gezogen: Seit 1989 seien weltweit zwei Millionen Kinder in Kriegen und bewaffneten Konflikten getötet, etwa sechs Millionen Kinder verletzt worden. Zehn Millionen Kinder litten an Kriegstraumata.

"Terres des hommes" hat knapp zehn Jahre nach der Verabschiedung der Kinderkonvention der UN eine ernüchternde Bilanz gezogen: Seit 1989 seien weltweit zwei Millionen Kinder in Kriegen und bewaffneten Konflikten getötet, etwa sechs Millionen Kinder verletzt worden. Zehn Millionen Kinder litten an Kriegstraumata. Dies berichtete am Mittwoch in Hamburg die Tagesschau-Sprecherin Dagmar Berghoff, Schirmherrin einer Kampagne der Organisation zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten, anlässlich des Weltkindertages am 20. September.

Nach Angaben von Walter Skrobanek, Leiter des Terre-des-hommes-Büros in Bangkok, hat es in einzelnen Ländern Südostasiens zwar Fortschritte bei den Bemühungen gegeben, Kinder gesetzlich vor Gewalt zu schützen, doch habe sich die Lage anderswo wesentlich verschlechtert. Er nannte in diesem Zusammenhang vor allem Ost-Timor. Auf Grund der dortigen Massaker sei seine Organisation gegenwärtig daran gehindert, Kindern, deren Eltern umgekommen seien, zu helfen. Niemand könne gegenwärtig sagen, ob die bisherigen Kontaktpersonen überhaupt noch lebten. Geplant sei ein Schutzzentrum für fünfzig Mädchen in der Nähe von Dili.

Auch im Norden von Sumatra, in der Provinz Aceh, werde für die Selbstbestimmung gekämpft. Dort lebten gegenwärtig etwa 200 000 Menschen in Lagern, in die sie vor dem indonesischen Militär geflüchtet seien. In den Lagern sei die Versorgung katastrophal. Kinder hungerten und bekämen keine medizinische Hilfe. Vietnam, Kambodscha und Laos leiden nach Angaben von Terres des hommes noch immer extrem unter den Kriegsfolgen. Zehntausende von Kindern lebten immer noch in verminten und durch Dioxine verseuchten Gebieten. Kambodscha zähle zu den am schwersten verminten Gebieten der Welt. In den Teilen Vietnams, die von US-Flugzeugen mit Giften entlaubt worden seien, würden auch dreißig Jahre nach Kriegsende immer noch Kinder mit körperlichen Missbildungen und geistigen Behinderungen geboren. Chantol Oung, die Leiterin des von Terres des hommes unterstützten Frauenhauses in Phnom Phen, der Hauptstadt Kambodschas, wies in Hamburg auf die gesundheitlichen und sozialen Folgen von Krieg und Bürgerkrieg hin. Etwa die Hälfte der Kinder sei unterernährt, erkranke schnell an Hepatitis, Typhus oder Malaria. Es gebe rund 35 000 Zwangsprostituierte im Land, darunter ein Drittel Kinder und Jugendliche unter achtzehn Jahren.

pl

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