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Tod, Zerstörung, Hoffnungslosigkeit: Was Kinder im syrischen Bürgerkrieg erleiden müssen, sprengt jede Vorstellung. Das Bild zeigt einen Jungen in Aleppo.

© rtr

Kinder im syrischen Bürgerkrieg: "Wir müssen handeln!"

Es ist nur ein Video. Aber es zeigt auf erschreckende Art und Weise, wie schnell aus einem behüteten Leben eines Kindes ein Alptraum wird. Ein Alptraum wie er in Syrien jeden Tag passiert. Tausendfach.

Ein junges Mädchen feiert mit der ganzen Familie Geburtstag. Es bläst mit kräftigem Atem die Kerzen auf dem Kuchen aus, freut sich. Die Eltern singen Happy Birthday. Wenige Augenblicke später wird das Haus von Granaten getroffen. Schüsse sind zu hören. Gasmasken werden gebraucht. Das Mädchen muss fliehen. Sie hat Angst, wird krank. Die Haare fallen ihr aus. Beim nächsten Geburtstag sitzt sie mit leerem Blick auf einem Krankenhausbett und hat nicht einmal mehr genug Kraft, eine einzelne Geburtstagskerze auszublasen.

93 Sekunden dauert der Kurzfilm von Save the Children. (Das Video finden Sie auch hier.) Anderthalb verstörende, erschreckende Minuten, die zeigen, wie aus dem behüteten Leben eines jungen Madchens im Handumdrehen ein wahrer Alptraum wird. Das Video der internationalen Hilfsorganisation ist anlässlich des dritten Jahrestags des Syrienkonflikts – am 15. März begann der Aufstand gegen Machthaber Baschar al Assad – gedreht worden. Es macht zum einen deutlich, was passieren würde, wenn es eine derartige Krise hier im Westen gebe. Zum anderen sollen die 90 Sekunden zeigen, wie dramatisch die Lage der Kinder im Bürgerkriegsland ist – und auf lange Zeit wohl noch bleiben wird.

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Schätzungsweise 11.000 Kinder und Jugendliche sind bereits ums Leben gekommen. Unzählige haben ihre Angehörigen verloren, irren im Land umher. Sie haben Angst, sie hungern, werden gefoltert und als Kämpfer missbraucht. An einen Schulbesuch ist nicht zu denken. Viele haben Schlimmes erlebt, sind traumatisiert, wissen weder ein noch aus. Eine Million Kinder hat wenigstens in Nachbarstaaten wie dem Libanon, der Türkei oder Jordanien Zuflucht gefunden. Dort werden sie mit dem Nötigsten versorgt.

Dennoch: "Es steht das Leben einer ganzen Generation auf dem Spiel", sagt Kathrin Wieland, Geschäftführerin von Save the Children Deutschland. "Wir müssen handeln!" Dafür braucht es Aufmerksamkeit, Empathie und Engagement für die Opfer. Doch der blutige Bürgerkrieg in Syrien gerät zunehmend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Der Kurzfilm mit dem einst wohlbehüteten Mädchen, das in einen Krieg gestürzt wird, ist auf Youtube ein Renner. Fast elf Millionen Mal wurde er bis Freitagnachmittag aufgerufen.

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