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Kindstötungen: Richard Schröder verteidigt Böhmer - "absurde Unterstellungen"

Der Theologe und SPD-Politiker Richard Schröder hat in der Debatte um Kindstötungen in Ostdeutschland Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) in Schutz genommen. Die Rücktrittsforderungen gegen Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten seien absurd.

"Statt seinen Rücktritt zu fordern, sollten wir ihm zugestehen, dass er auf ein Problem hinweisen möchte, das ihn schon lange und tief bewegt", schreibt Schröder in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe).

Unterstellungen, er habe bloß beleidigen wollen, seien "absurd". Zwar sei der Zusammenhang, die sehr viel höhere Zahl von Kindstötungen im Osten habe mit einem geringeren Respekt vor den Ungeborenen zu tun, durch fundierte Studien noch nicht nachgewiesen. "Aber die Tatsache besagt eben, dass die im ganzen sehr seltene Tötung Neugeborener im Osten deutlich häufiger vorkommt als im Westen", schreibt Schröder weiter.

Zudem spielte der Respekt vor den Ungeborenen "jedenfalls bei den Funktionären der DDR tatsächlich keine große Rolle". Schröder nahm Böhmer zudem vor Kritikern in Schutz, die argumentierten, die betreffenden Mütter in Ostdeutschland seien zu jung, um durch die DDR geprägt worden zu sein: "Soll das heißen, dass im Jahre 1990 die gesamte DDR-Bevölkerung die DDR-Prägungen abgelegt hat? Diejenigen, die seit 1990 heranwachsen, übernehmen natürlich die Wertungen ihrer Eltern und ihrer Umgebung - welche denn sonst? (Tsp)

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