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Kirgistan: Auseinandersetzungen nach Kundgebung Bakijews

Die Lage in der zentralasiatischen Republik Kirgistan bleibt nach dem blutigen Volksaufstand gegen den autoritären Präsidenten Kurmanbek Bakijew gespannt.

Der gestürzte Staatschef trat am Donnerstag in der Stadt Osch mit schwer bewaffneten Leibwächtern bei einer Kundgebung auf, um seine Anhänger zu mobilisieren. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Tausenden Gegnern und ein paar Hundert Anhängern Bakijews, wie Reporter der kirgisischen Nachrichtenagentur Akipress berichteten. Bakijew, dessen Leibwächter ihm mit Schüssen in die Luft Gehör verschaffen wollten, zog sich nach kurzer Zeit zurück.

Unterdessen gab es Spekulationen, nach denen Bakijew nun doch das Land verlassen könnte. Demnach hatte der entmachtete Präsident am Mittwochabend mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin in Moskau telefoniert. In der Hauptstadt hält sich auch Bakijews russische Ehefrau Tatjana auf - es gilt aber als offenes Geheimnis, dass der 60-Jährige auch Kinder mit zwei inoffiziellen Frauen hat. Die Übergangsregierung in Bischkek teilte mit, dass sie nun doch keine Festnahme Bakijews anstrebe. Auch die Immunität sei entgegen früheren Angaben weiter in Kraft.

„Nach den weiter geltenden Gesetzen haben wir doch kein Recht, ihn (Bakijew) festzunehmen“, sagte Regierungssprecher Edil Baissalow nach Beratungen mit westlichen Sondergesandten. Zuvor hatte die Regierung unter Rosa Otunbajewa erklärt, dass Bakijew festgenommen und vor ein Gericht gestellt werde. Demnach könnte nun nur ein offizielles Rücktrittsschreiben den Machtwechsel in der Ex-Sowjetrepublik perfekt machen. Bakijew hatte sich zuletzt verhandlungsbereit gezeigt. (dpa)

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