zum Hauptinhalt

Politik: Kitas sollen flexibler werden

Berlin - Die Kinderbetreuung in Deutschland soll sich nach dem Willen von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) flexibler den Bedürfnissen von Familien und arbeitenden Eltern anpassen. „Es ist vieles möglich, es gibt auch viele gute Ansätze, aber die kreativen Lösungen werden noch zu selten praktiziert“, sagte die Ministerin dem Tagesspiegel.

Von Hans Monath

Berlin - Die Kinderbetreuung in Deutschland soll sich nach dem Willen von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) flexibler den Bedürfnissen von Familien und arbeitenden Eltern anpassen. „Es ist vieles möglich, es gibt auch viele gute Ansätze, aber die kreativen Lösungen werden noch zu selten praktiziert“, sagte die Ministerin dem Tagesspiegel. Laut Schmidt überlegt ihr Haus gemeinsam mit den großen Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, „wie Kitas unterschiedlicher Träger besser kooperieren können und im Interesse von Eltern und Unternehmen flexiblere Öffnungszeiten erreicht werden können“.

Die Ministerin reagierte damit auf das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Laut der Studie, an der sich 1700 Kitas beteiligt hatten, sind die Öffnungszeiten von Kitas „bedeutende Stolpersteine bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Während rund 70 Prozent der Kitas vor 7 Uhr 30 geöffnet haben, ist das Angebot nach 18 Uhr (fünf Prozent) völlig ungenügend. Wer samstags arbeitet, hat praktisch keine Chance, sein Kind betreuen zu lassen. Nur eine von 100 Kitas hat dann auf. Auch schließen in den Ferien mehr als 60 Prozent der Häuser.

Der DIHK fordert nun, den Kitas bei den Öffnungszeiten mehr Freiräume zu geben. Die Hälfte aller Erwerbstätigkeiten arbeite am Wochenende oder in Schichtdiensten. Deshalb müsse das Angebot den Bedürfnissen angepasst werden. Auch sollten Mittags-Schließzeiten völlig abgeschafft werden, da sie arbeitenden Eltern das Leben erschwerten.

Die Ministerin begrüßte, dass auch der DIHK jetzt das Ziel unterstützt, Deutschland zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen. Laut Schmidt ist „eine Rundum-Betreuung für 24 Stunden an sieben Tagen die Woche“ nicht unbedingt nötig. Stattdessen schlug sie vor, Kitas verschiedener Träger könnten sich zusammenschließen und gemeinsam die Überbrückung der Ferienzeit planen. Auch könnten Unternehmen Plätze für die Kinder ihrer Mitarbeiter in Betreuungseinrichtungen finanzieren und mit diesen die Öffnungszeiten auf den Rhythmus der Firma abstimmen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false