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Politik: Kleiner Ratschlag

So viel ist klar: Ohne Berater wären wir ratlos. Kompostberater machen, dass der Küchenabfall nicht flächendeckend zum Himmel stinkt, die Autobahn München-Salzburg bei Irschenberg gliche ohne Stauberater einem Schlachtfeld - und was wäre der deutsche Unternehmer ohne Unternehmensberater, die ihm detailliert erklären, warum er seine Firma an die Wand gefahren hat?

So viel ist klar: Ohne Berater wären wir ratlos. Kompostberater machen, dass der Küchenabfall nicht flächendeckend zum Himmel stinkt, die Autobahn München-Salzburg bei Irschenberg gliche ohne Stauberater einem Schlachtfeld - und was wäre der deutsche Unternehmer ohne Unternehmensberater, die ihm detailliert erklären, warum er seine Firma an die Wand gefahren hat? Der Gipfel einer jeden deutschen Karriere schließlich ist der Beratervertrag, der in seiner höchsten Form, dem sogenannten Hurland-Büning, Millionen wert sein kann. Und schon kommt wieder was Neues: der Nachhaltigkeitsberater. Gleich ein ganzes Gremium dieser raren Experten möchte die SPD einberufen, um eine der Existenzfragen unserer Zeit zu klären: Was eigentlich Politiker meinen, wenn sie "nachhaltig" sagen. Beispielsweise hat Helmut Kohl die CDU nachhaltig geschädigt, aber das ist es nun gerade nicht, auch nicht der Bau von Autos aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Pampasgras. Es geht laut Pressemitteilung vielmehr darum, "wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele gleichrangig zu behandeln". Und der Rat soll dafür innerhalb von drei Jahren ein neues Wort finden. Hier unser Vorschlag: "Voll gut". Honorar nicht unter einer Million bitte in kleinen, unregistrierten Scheinen an die Redaktion.

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