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Politik: Klimagipfel endet mit Kompromiss

Buenos Aires - Mit einem Kompromiss in letzter Minute konnte die Weltklimakonferenz in Argentinien am Samstagmorgen vor dem Scheitern bewahrt werden. Europäer und die USA einigten sich in Buenos Aires über eine der Schlüsselfragen, die die Verhandlungen zwei Wochen lang blockiert hatte: Im Mai soll in Bonn ein mehrtägiges, informelles Seminar auf Expertenebene stattfinden, auf dem auch über den Klimaschutz nach 2012 diskutiert wird – ein Anliegen der Europäer.

Buenos Aires - Mit einem Kompromiss in letzter Minute konnte die Weltklimakonferenz in Argentinien am Samstagmorgen vor dem Scheitern bewahrt werden. Europäer und die USA einigten sich in Buenos Aires über eine der Schlüsselfragen, die die Verhandlungen zwei Wochen lang blockiert hatte: Im Mai soll in Bonn ein mehrtägiges, informelles Seminar auf Expertenebene stattfinden, auf dem auch über den Klimaschutz nach 2012 diskutiert wird – ein Anliegen der Europäer.

Dann läuft das Kyoto-Protokoll aus, das im Februar nach der Ratifizierung durch Russland in Kraft tritt. Es verpflichtet die Industriestaaten den Klimakiller Kohlendioxid und andere Treibhausgase bis 2012 um 5,2 Prozent gegenüber 1990 abzubauen, damit die globale Durchschnittstemperatur um weniger als zwei Grad Celsius steigt. Diese Reduzierung ist nach Ansicht von Experten nicht ausreichend. Daher will die EU so bald wie möglich weitere Klimaschutz-Gespräche aufnehmen. Die USA haben das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert, weil sie Einbußen für die Wirtschaft fürchten. In Buenos Aires wurden auch letzte Detailfragen zum Emissionshandel geklärt, der 2005 in Europa beginnt.

Die EU-Delegation, die in der Seminarfrage hart geblieben war, feierte den Kompromiss als Teilerfolg. „Europa will auf dem Seminar nur über die Zukunft diskutieren, und das werden wir auch tun“, sagte der niederländische Umweltminister Pieter Van Geel. Umweltschützer waren mit dem Minimalkonsens zwar nicht zufrieden, zeigten sich aber erleichtert, dass die EU nicht völlig gegenüber den Amerikanern eingebrochen ist. Die USA lenkten offenbar ein, um die transatlantischen Beziehungen und ihren Ruf als unilaterale Egoisten nicht weiter zu verschlimmern. Viel gestanden sie nicht zu: Es findet nur ein Seminar statt und nicht mehrere, wie von der EU gefordert, das Seminar hat eine offene Agenda und kann damit durch Washington verwässert werden. Zudem dient es nur der Vorbereitung der nächsten Weltklimakonferenz in einem Jahr – ohne ein neues Verhandlungsmandat zu erteilen.

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