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Klimaschutz: Japan und EU wollen stärkere Partner sein

Europäisch-fernöstliche Zusammenarbeit: Japan und die EU setzen sich in punkto Klimaschutz ehrgeizige Ziele - und wollen sich auf dem G8-Gipfel im Juni auch den Lebensmittelpreisen und der Armutsbekämpfung widmen.

Die Europäische Union und Japan wollen ihre strategische Partnerschaft weiter stärken. Beide Seiten sprechen sich für ein "faires und flexibles" Folgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Klimaschutzprotokoll aus, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss der diesjährigen EU-Japan-Konferenz in Tokio. Japans Regierungschef Yasuo Fukuda, EU-Ratspräsident Janez Jansa und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso zeigten sich zudem "stark besorgt" über die steigenden Nahrungsmittel- und Ölpreise. Dies könne das Weltwirtschaftswachstum verlangsamen und Entwicklungs- wie Industrieländer negativ treffen.

Japan als Gastgeber des G8-Gipfels im Juli will die steigenden Nahrungsmittelpreise auf die Tagesordnung setzen. Die EU und Japan wollen sich nach den Worten Barrosos dafür einsetzen, dass der Gipfel einen "echten Fortschritt" hin zu einer nötigen globalen Klimavereinbarung bewirkt. Wichtig sei für ein Kyoto-Folgeabkommen, "mittelfristige quantitative nationale CO2-Reduktionsziele zu setzen", hieß es. Japans Vorschlag, das Reduktionspotenzial von Sektor zu Sektor zu berechnen, sei dabei "nützlich", um auszuloten, inwieweit die Emissionen technisch gesenkt werden könnten.

Bezüglich der unterschiedlichen Herangehensweisen der EU und Japan beim Klimaschutz sagte EU-Ratspräsident Jansa, es gebe nicht nur eine Lösung für alle; wichtig seien verschiedene Vorschläge. Über das Ziel aber seien sich Japan und die EU einig. Notwendig sei eine globale Vereinbarung. Angesichts der zuletzt rückläufigen internationalen Entwicklungshilfe sei zu hoffen, dass der kommende G8-Gipfel auch die Millenniumsentwicklungsziele wieder zurück ins Rampenlicht rücke, so Barroso. Eines der Ziele ist es, die Armut bis 2015 zu halbieren. Japan und die EU wiesen zudem auf die "dringende Notwendigkeit" eines erfolgreichen Abschlusses der laufenden Doha-Welthandelsrunde hin. Entwicklungs- und Schwellenländer erhoffen sich von den Verhandlungen der Doha-Runde einen leichteren Zugang zu den Agrarmärkten der Industriestaaten. (jam/dpa/AFP)

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