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Politik: Klimaschutzbericht: Im Treibhaus wird es immer wärmer

Die Erde erwärmt sich stärker als bisher angenommen. Das geht aus dem dritten Klimabericht der Zwischenstaatlichen Kommission zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC) hervor, der Anfang der Woche in Schanghai von 150 Delegierten aus 100 Ländern gebilligt worden ist.

Die Erde erwärmt sich stärker als bisher angenommen. Das geht aus dem dritten Klimabericht der Zwischenstaatlichen Kommission zum Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC) hervor, der Anfang der Woche in Schanghai von 150 Delegierten aus 100 Ländern gebilligt worden ist. In den nächsten hundert Jahren werde sich die Erdtemperatur um bis zu 5,8 Grad Celsius erhöhen, der Meeresspiegel dadurch um bis zu 88 Zentimeter ansteigen, teilen die Klimaexperten der Vereinten Nationen mit. Die Klimaforscher haben in ihrem neuesten Bericht die wichtigsten Forschungsarbeiten zur Klimaveränderung der vergangenen drei Jahre zusammenfasst. Nach diesen Ergebnissen sollten "in jeder Hauptstadt und in allen Kommunen die Alarmglocken läuten", sagte der Leiter des UN-Umweltprogramms (UNEP), Klaus Töpfer. Er forderte Regierungen und die private Wirtschaft auf, sich mutig für "saubere Energietechnologien" zu entscheiden.

Laut UN-Bericht sind die meisten der bereits bestehenden klimabedingten Umweltschäden nicht wieder gutzumachen. Bereits im vergangenen Jahrhundert stiegen die Temperaturen demnach beträchtlich an. Neue Analysen von Baumringen, Korallen und Eiskernen ergaben demnach, dass das 20. Jahrhundert das wärmste der vergangenen tausend Jahre war. Die Konzentration des Treibhausgases Kohlendixoid in der Atmosphäre sei seit 1750 um mehr als ein Drittel gestiegen - ungefähr um so viel wie insgesamt in den 20 000 Jahren zuvor. Die 90er Jahre waren nach Erkenntnis der UN-Klimaforscher das wärmste Jahrzehnt, 1998 war das wärmste Jahr seit 1861.

Seit den 60er Jahren hätten die mit Schnee bedeckten Flächen der Erde um zehn Prozent abgenommen. Es werde immer deutlicher, dass der Temperaturanstieg direkt auf das Verhalten der Menschen zurückzuführen sei, sagte der Sprecher des IPCC, Robert T. Watson. Verantwortlich für den Klimawandel sei zu einem großen Teil die Verbrennung von fossilen Brennstoffen bei der Energiegewinnung, im Verkehr oder beim Heizen von Häusern.

Zehntausende Menschen in Indien, China und Bangladesch seien durch Überflutungen bedroht. Manche Regionen würden von einem schnellen Wechsel von Dürre zu Überflutungen heimgesucht. Die steigenden Temperaturen werden laut IPCC zu hohen Schäden in der Landwirtschaft der tropischen und subtropischen Regionen führen. Regionen, in denen ohnehin schon Hunger und Not herrschen. Die Klimaveränderungen werden dem Bericht zufolge zur Zerstörung von Ökosystemen führen. Mit der Erwärmung der Meere hätten Korallen beispielsweise kaum noch Überlebenschancen.

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