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Politik: Klinikärzte verschärfen ihre Streiks

Berlin - Am Tag vor der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder haben die Klinikärzte den Druck nochmals verschärft. Sie kündigten an, in den Uni-Kliniken Freiburg, Heidelberg und Tübingen die Arbeit nun gleich zwei Wochen lang niederzulegen.

Berlin - Am Tag vor der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder haben die Klinikärzte den Druck nochmals verschärft. Sie kündigten an, in den Uni-Kliniken Freiburg, Heidelberg und Tübingen die Arbeit nun gleich zwei Wochen lang niederzulegen. Streikbeginn wäre schon der kommende Montag. „Die Handbremse ist gelöst“, sagte der Sprecher des Klinikärzteverbands Marburger Bund, Athanasios Drougias, dem Tagesspiegel. „Wir suchen die Entscheidung.“

Konkret bedeutet die Ankündigung, dass nur noch bereits eingewiesene Patienten und Notfälle behandelt werden. Andere Neuaufnahmen werde es nicht mehr geben, sagt der Heidelberger Ärztesprecher Marc Martignoni. Die einzig mögliche Verschärfung wäre dann nur noch das komplette Zuschließen und Verlegen der Patienten. „Das tun wir nur, wenn es nicht mehr anders geht.“ Bisher hatten die Ärzte immer nur tageweise gestreikt und verschobene Operationen am Ende der Woche nachzuholen versucht.

Als Vorbild nannte Martignoni die Berliner Charité „Als man dort mit Patientenverlegungen beginnen wollte, gab es ganz schnell eine Einigung.“ Offenbar bewege sich Politik nur unter massivstem Druck. Im Südwesten sei die Verärgerung besonders groß, weil man dort seit zwei Jahren auf die Missstände aufmerksam mache., sagte der Ärztesprecher. „Aber was wir jetzt tun, kann ganz Deutschland drohen.“ Unklar war gestern noch, ob sich auch die vierte baden-württembergische Uni-Klinik in Ulm dem Dauerstreik anschließt.

Verbandssprecher Drougias nannte die Verschärfung ein deutliches Signal. „Wir wollen, dass die Arbeitgeber mit ihren Spielchen aufhören.“ Das heutige Treffen in München, unmittelbar nach einer Konferenz der Länderfinanzminister, sei eine „Riesenchance, endlich eine Einigung hinzubekommen.“

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