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Politik: Kohl und die CDU: "Merkel vertieft die Gräben"

Zwischen der Parteiführung der CDU und Mitgliedern der Bundestagsfraktion ist Streit über den Umgang mit Altbundeskanzler Helmut Kohl ausgebrochen. Das CDU-Präsidium unterstützte am Montag zwar den Kurs der Parteichefin Angela Merkel gegenüber Kohl.

Zwischen der Parteiführung der CDU und Mitgliedern der Bundestagsfraktion ist Streit über den Umgang mit Altbundeskanzler Helmut Kohl ausgebrochen. Das CDU-Präsidium unterstützte am Montag zwar den Kurs der Parteichefin Angela Merkel gegenüber Kohl. Aus der Fraktion kam aber Kritik an Merkels Haltung. Die Parteivorsitzende selbst bekräftigte ihre Strategie im Verhalten zu Kohl: Zum einen kämpfe er zu Recht um seine Ehre. Zum anderen bleibe es als Problem bestehen, dass seine Fehler aus der Vergangenheit der CDU eine "offene Flanke" eingetragen hätten.

Zur Zukunft der Partei gehöre auch die Bewältigung der Vergangenheit, sagte Merkel am Montag nach der Präsidiumssitzung auf der Weltausstellung Expo in Hannover. Mit ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden habe nicht "auf Knopfdruck" eine neue Zeit für die CDU begonnen. Für ihre Einschätzung des Verhältnisses zu Kohl habe sie die ungeteilte Zustimmung des Präsidiums erhalten.

Scharfe Kritik am Abgrenzungskurs Merkels kam von CDU-Abgeordneten, die vor sechs Jahren in den Bundestag gewählt worden waren (Gruppe 94). Mitglied Hans-Otto Wilhelm sagte "Report", die CDU/CSU-Bundestagsfraktion halte Merkels Äußerungen mehrheitlich für "nicht sonderlich intelligent und weiterführend". Dadurch würden "Gräben vertieft und nicht zugeschüttet".

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