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© AFP

Kolumbien: Befreiter: Farc tötete elf Geiseln "aus Versehen"

Der letzte Politiker in der Hand der Farc-Rebellen hat nach seiner Freilassung schockierende Nachrichten. Er überlebte nur durch einen Zufall. Elf andere Abgeordnete kamen bei einem Missverständnis ums Leben.

Aus Versehen brachten die kolumbianischen Farc-Rebellen 2007 elf entführte Abgeordnete um. Das erzählt der am Donnerstag freigelassene Ex-Parlamentarier Sigifredo López. Die Bewacher hätten die Politiker "aus Verfolgungswahn" umgebracht, als sie am 18. Juni 2007 eine andere Rebelleneinheit mit dem Militär verwechselt hätten, sagte der 45-Jährige am Donnerstag unmittelbar nach seiner Freilassung. Den konservativen Präsidenten Alvaro Uribe forderte er auf, sich stärker für einen Austausch von Geiseln gegen inhaftierte Rebellen einzusetzen.

Zur Strafe überlebt

López war zusammen mit den elf Getöteten 2002 in Cali entführt worden. Er habe nur überlebt, weil ihn die Rebellen kurz vor der Tötung der anderen Geiseln zur Bestrafung von seinen Kameraden getrennt hatten, fügte der frühere Abgeordnete des Parlaments der Provinz Valle del Cauca in der im Südwesten des Landes gelegenen Großstadt Cali hinzu. Die marxistische Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (Farc) hatte damals verlauten lassen, die Geiseln seien bei einem Schusswechsel mit einer unbekannten bewaffneten Truppe getötet worden.

Die Rebellen hatten López am Donnerstag als letzten von sechs Geiseln ohne erkennbare Gegenleistung des Staates freigelassen. Nach seiner Landung in Cali wurde er auf dem Flughafen von seinen beiden 18 und 20 Jahre alten Söhnen so stürmisch begrüßt, dass er fast hintenüber gestürzt wäre. (mpr/dpa)

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