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Kolumbien: Farc-Guerilla lässt zwei Geiseln frei

Nach jahrelanger Geiselhaft haben die kolumbianischen Farc-Rebellen die entführten Clara Rojas und Consuelo González freigelassen.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) werde sich um die beiden Freigelassenen kümmern, erklärte die Chefin der IKRK-Mission, Barbara Hintermann, in Bogotá. Wie die kolumbianische Tageszeitung „El Tiempo“ in ihrer Online-Ausgabe mitteilte, gehe es ihnen nach Angaben von IKRK-Mitarbeitern den Umständen entsprechend gut. Venezuelas Präsident Hugo Chávez, der bei der Freilassungsaktion vermittelt hatte, teilte am Donnerstag mit: „Ich sagte beiden: Willkommen im Leben.“

Die 44-jährige Rojas war im Februar 2002 zusammen mit der französisch-kolumbianischen Grünen-Politikerin Ingrid Betancourt von linksgerichteten Farc-Guerilleros verschleppt worden. Rojas war Betancourts Wahlkampfchefin, als diese sich ums Präsidentenamt bewarb. Sie bekam während ihrer Gefangenschaft einen mit einem Rebellen gezeugten Sohn, Emmanuel. Ursprünglich sollten Rojas, Emmanuel und die 57-jährige Ex-Parlamentarierin González, die bereits seit September 2001 in der Gewalt der Rebellen war, schon um Silvester herum freigelassen werden. Die von Hugo Chávez mit großem Medienrummel eingeleitete Übergabeaktion bliesen die Rebellen jedoch ab. Der zweite Anlauf glückte nun. Inzwischen wurde bekannt, dass Emmanuel sich seit 2005 bereits gar nicht mehr in den Händen der Guerilla befindet. Wegen seines Gesundheitszustands war er in ein medizinisches Zentrum und anschließend in ein Waisenhaus in Bogotá gebracht worden. Die Farc gaben dies erst zu, nachdem ein DNA-Test nachgewiesen hatte, dass es sich bei dem Jungen in dem Heim um Rojas’ Sohn handelte. Nun, da auch seine Mutter frei ist, können sie sich nach Jahren das erste Mal wieder in die Arme nehmen. (mis)

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