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Kolumbien: Farc-Rebellen entführen Gouverneur

Der Gouverneur der südkolumbianischen Provinz Caqueta, Luis Francisco Cuellar, ist entführt worden, vermutlich von Angehörigen der linken Farc-Bewegung.

Bogota - Etwa 15 bis 18 Bewaffnete in Uniformen einer Antientführungseinheit des Militärs hätten das Haus des Politikers in der Provinzhauptstadt Florencia angegriffen, einen der wachhabenden Polizisten erschossen und Cuellar am Vorabend seines 69. Geburtstages verschleppt. Präsident Alvaro Uribe ordnete die Verfolgung der Entführer an, um zu verhindern, dass sie mit ihrem Opfer in die dichten Urwälder der Provinz entkommen. Medienberichten zufolge kam es in Vororten der Stadt zu Gefechten. Von dem Gouverneur fehlte zunächst jede Spur.

Sollte es sich um eine Tat der marxistischen Rebellengruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (Farc) handelte, wäre es die erste Entführung eines ranghohen Politikers seit Jahren. In Caqueta befand sich von 1998 an eine demilitarisierte Zone für Verhandlungen mit den Farc. Sie wurde nach dem Scheitern der Friedensbemühungen Anfang 2002 vom Militär wieder besetzt. Die Rebellen hatten in den vergangenen Jahren viele ihrer aus politischen Gründen festgehaltenen Geiseln durch Freilassung, Flucht oder Befreiungsaktionen der Sicherheitskräfte verloren und schienen geschwächt. Am bekanntesten war die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, die 2008 nach fast sechseinhalb Jahren Geiselhaft befreit wurde.

Die Farc, die den Staat schon seit 45 Jahren bekämpfen, wollen die von ihnen festgehaltenen Politiker, Polizisten und Militärs gegen mehrere hundert inhaftierte Kameraden eintauschen. Uribe lehnt dies jedoch ab. Die Fronten dürften sich durch die Entführung des Gouverneurs weiter verhärten. Erst vor Tagen hatte das kolumbianische Militär gemeldet, man habe ein einem Luftangriff elf Leute der Farc getötet, darunter auch einen ihrer Kommandanten. dpa

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