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Ingrid Betancourt

© dpa

Kolumbien: Geisel Betancourt könnte freikommen

In der kolumbianischen Geiselkrise ist die Regierung des südamerikanischen Landes offenbar zu einem Gefangenenaustausch mit der Rebellenorganisation Farc bereit. Damit wachsen die Chancen für die seit Jahren verschleppte, schwer kranke Politikerin Ingrid Betancourt.

Friedenskommissar Luis Carlos Restrepo kündigte in Bogotá die mögliche Aussetzung von Haftstrafen für inhaftierte Farc-Rebellen an, sollte Betancourt "umgehend" freigelassen werden. Der Gesundheitszustand der vor mehr als sechs Jahren verschleppten Oppositionspolitikerin ist nach Angaben eines Vermittlers "sehr heikel". Betancourt leide an Hepatitis B sowie an einer durch Insektenstiche hervorgerufenen Hautinfektion.

Nach dem Fund radioaktiver Stoffe aus Farc-Besitz warf Bogotá den Rebellen vor, sich im internationalen Terrorismus betätigen zu wollen. Der nationale Polizeichef Oscar Naranjo sagte, die Farc bewege sich in der "Welt des Terrorismus" und wolle sich einen Namen als "weltweiter Aggressor" machen. Kolumbianische Behörden hatten nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche 30 Kilo abgereichertes Uran in einem Elendsviertel von Bogotá sichergestellt. Die Informationen kommen demnach von Computerdateien des Farc-Vizechefs Raúl Reyes, den die kolumbianische Armee vor knapp einem Monat bei einem Angriff auf ecuadorianischem Territorium getötet hatte.

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) kämpfen seit mehr als 40 Jahren gegen die Regierung in Bogotá. Die linksgerichteten Rebellen haben nach eigenen Angaben etwa 700 Menschen in ihrer Gewalt, darunter eine Gruppe von rund 40 so genannten politischen Gefangenen. Unter ihnen ist die am 23. Februar 2002 verschleppte kolumbianisch-französische Grünen-Politikerin Betancourt, deren Schicksal international aufmerksam verfolgt wird. (feh/AFP)

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