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Kolumbien

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Kolumbien: Rebellen lassen Geiseln frei

In Kolumbien haben linksgerichtete Farc-Rebellen zwei Geiseln auf Wirken von Venezuelas Präsident Chávez freigelassen. Eine erste Übergabe, die sogar US-Film-Regisseur Oliver Stone filmen wollte, war gescheitert.

Die erfolgreiche Übergabe der Geiseln bestätigten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Bogotá und Venezuelas Präsident Hugo Chávez. Chávez hatte die Verhandlungen über die Freilassung initiiert. Bei den Geiseln handelt es sich um die 44-jährige Clara Rojas, ehemalige Wahlkampfchefin der vor sechs Jahren ebenfalls verschleppten damaligen Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, sowie die im September 2001 entführte ehemalige Abgeordnete Consuelo González (57). Chávez sagte, er habe am Telefon mit den beiden Frauen gesprochen, es gehe ihnen gut. Ein erster Versuch zur Freilassung der Geiseln war Silvester gescheitert.

Hubschrauber aus Venezuela waren am Vormittag zur geplanten Übergabe der Frauen nach Kolumbien geflogen. Kolumbiens Verteidigungsminister Juan Manuel Santos hatte versichert, in einem großen Gebiet des Departments Guaviare würden alle Bewegungen der Streitkräfte ausgesetzt, um die Übergabe nicht zu gefährden.

Rebellen werfen Regierung Sabotage vor

Die erste, von Chávez eingefädelte Freilassungsaktion war Silvester nach mehrtägigen Vorbereitungen geplatzt. Die Farc hatte der Regierung und den Streitkräften in Kolumbien damals vorgeworfen, die Aktion sabotiert zu haben. "Garanten" aus sieben Ländern, darunter Argentiniens Ex-Staatschef Néstor Kirchner hatten ebenso wie US-Filmemacher Oliver Stone, der die Aktion filmen wollte, tagelang in Kolumbien auf ihren Einsatz bei der Übergabe gewartet.

Chávez hatte im Dezember die Hoffnung geäußert, dass er zu einem späteren Zeitpunkt auch die Freilassung von Betancourt erreichen könne. Die Grünen-Politikerin hat auch einen französischen Pass. In den vergangenen Wochen erklärten die Rebellen, sie seien bereit, bis zu 50 Geiseln freizulassen, darunter neben Betancourt auch drei US- Bürger sowie mehrere Politiker und Militärs. Im Gegenzug müssten aber 500 hinter Gittern sitzende Guerilleros auf freien Fuß gesetzt werden.

Für Verwirrung hatten in den vergangenen Wochen Äußerungen der Farc gesorgt, sie wollten auch den in der Geiselhaft geborenen dreijährigen Sohn von Clara Rojas freilassen. Erst vor wenigen Tagen hatten die Rebellen zugegeben, dass der Junge gar nicht mehr in ihrer Gewalt war. Er sei zu seiner eigenen Sicherheit in ein Kinderheim nach Bogotá gebracht worden. Vater des Jungen ist einer der Geiselnehmer. (imo/dpa)

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