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Kommunalwahlen: Helma Orosz wird Dresdens Bürgermeisterin

Nach siebenjähriger Unterbrechung stellt Sachsens CDU wieder die Rathausspitze in Dresden: Helma Orosz wird neue Oberbürgermeisterin. Die sächsische Sozialministerin kam bei einer äußerst geringen Wahlbeteiligung auf fast zwei Drittel der Stimmen.

Bei der zweiten Runde der Kommunalwahlen in Sachsen haben die Bürger am Sonntag über 41 Bürgermeister und vier Landräte abgestimmt. Bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden hat sich die CDU-Kandidatin Helma Orosz klar durchgesetzt. Orosz bekam 64,04 Prozent der Stimmen. Ihr Gegenkandidat Klaus Sühl von der Partei Die Linke erreichte dem vorläufigen Endergebnis zufolge 31,12 Prozent. Damit eroberte die CDU die Dresdner Rathausspitze nach sieben Jahren wieder zurück. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 34 Prozent - dem historischen Tiefstand seit der Wende.

Der amtierende und parteilose Oberbürgermeister Lutz Vogel hatte sich nach zwei Jahren Amtszeit nicht zur Wahl gestellt. Er war für FDP-Oberbürgermeister Ingolf Roßberg eingesprungen, der wegen Korruptionsverdachts suspendiert worden war. Roßberg wurde inzwischen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er war 2001 zum Oberbürgermeister Dresdens gewählt worden und hatte die CDU vom Thron gestoßen.

Unterstützt von der FDP

Orosz und Sühl traten am Sonntag in einer Stichwahl gegeneinander an. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte sich Orosz mit 47,6 Prozent der Stimmen gegen sieben Mitbewerber durchgesetzt, die absolute Mehrheit aber knapp verfehlt. Sühl war mit 14,5 Prozent auf dem zweiten Platz gelandet. Orosz wurde anschließend von der FDP unterstützt. Für Sühl als neuen Oberbürgermeister hatten sich einige SPD- und Grünen-Landtagsabgeordnete ausgesprochen.

Sachsens CDU-Chef und Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte nach der Wahl von Orosz, dass nun "eine gute Zeit für Dresden" kommen werde. Zugleich bedauerte er, mit Orosz eine kompetente und fachlich versierte Ministerin zu verlieren. Wer ihre Nachfolge antritt, soll voraussichtlich im Juli bekanntgegeben werden. Orosz kündigte an, ein Stadtoberhaupt für alle Dresdner sein zu wollen. Kontrahent Sühl nannte sein Ergebnis zufriedenstellend. Ihr neues Amt tritt die 55 Jahre alte sächsische Sozialministerin am 1. August an. (sgo/dpa/AFP)

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