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Der UN-Vermittler für Syrien, Lakhdar Brahimi, fordert von beiden Seiten ein Entgegenkommen ein. Doch die Rebellen wollen keine Schwäche zeigen.

© Reuters

Konflikt: Syrische Opposition kritisiert UN-Vermittler Brahimi

UN-Sondervermittler Lakhdar Brahimi regt zur Lösung des Konflikts in Syrien eine Übergangsregierung unter Beteiligung der jetzigen Machthaber an. Die Rebellen sind empört.

Mit seinem jüngsten Aufruf für eine politische Lösung in Syrien erntet UN-Vermittler Lakhdar Brahimi bei der Opposition nur Kritik. Seinen Vorschlag vom vergangenen Wochenende für die Bildung einer Übergangsregierung unter Beteiligung von Funktionären des Regimes von Präsident Baschar al-Assad lehnten die Regimegegner ab.

Der Syrische Nationalrat (SNC) erklärte in der Nacht zum Montag: „Aus der Sicht von Assad sind Initiativen und Dialog ein Zeichen von Schwäche und ein Beweis für seine Legitimität.“ Deshalb folgten auf Friedensinitiativen immer nur neue Massaker.

Eine Gruppe von „Revolutionären“ warf Brahimi vor, er sei nicht neutral. Die Aktivisten veröffentlichten am Montag auf ihrer Seite im sozialen Netzwerk Facebook mehrere Karikaturen, die den algerischen Diplomaten in unvorteilhafter Pose zeigen. Zudem warfen sie ihm vor, er benehme sich nicht wie ein internationaler Gesandter, „sondern wie ein Bote für Nachrichten von Assad an das Volk“.

Am Montag sollen in Syrien sechs Menschen getötet worden sein. Am Sonntag waren nach Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter 150 Menschen gestorben, unter ihnen 41 Angehörige der Regierungstruppen. Seit Beginn des Volksaufstandes gegen das Assad-Regime vor knapp 22 Monaten sind nach Angaben der Opposition bereits mehr als 45 000 Menschen ums Leben gekommen. (dpa)

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