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Politik: Kongo: Kabilas Tod als Racheakt?

Auch rund eine Woche nach den tödlichen Schüssen auf den bisherigen Präsidenten des Landes, Laurent Kabila, sind die Umstände seines Todes noch rätselhaft. Kabila habe mehrere Offiziere und Regierungsmitarbeiter, auch einen Minister, entlassen wollen, berichtete die Wochenzeitung "The East African" am Montag.

Auch rund eine Woche nach den tödlichen Schüssen auf den bisherigen Präsidenten des Landes, Laurent Kabila, sind die Umstände seines Todes noch rätselhaft. Kabila habe mehrere Offiziere und Regierungsmitarbeiter, auch einen Minister, entlassen wollen, berichtete die Wochenzeitung "The East African" am Montag. Sein gewaltsamer Tod könne damit in Zusammenhang stehen. Kabila sei vor allem wegen Siegen der Rebellen im seit zweieinhalb Jahren andauernden Bürgerkrieg unzufrieden mit hohen Offizieren und politischen Vertretern gewesen. Die Zeitung berief sich auf der Regierung nahe stehende Quellen. Nach bisher unbestätigten Berichten aus Rebellenkreisen soll sich eine Gruppe junger kongolesischer Soldaten unter dem Namen "Junge Milizen des Nationalen Rates für Widerstand und Demokratie" (NCRD) zu dem Mord an Kabila bekannt haben.

Offiziellen Angaben zufolge wurde Kabila von einem Leibwächter tödlich angeschossen. Laut "The East African" hingegen fielen die Schüsse auf Kabila, nachdem er Vertreter der militärischen Führung in einem Treffen zur Rechenschaft gezogen habe. Ein enger Berater habe Kabila daraufhin unter dem Vorwand, eine wichtige Nachricht zu überbringen, in einen Nebenraum gebeten. Vor der Tür soll er drei Mal auf Kabila geschossen haben. Kabila sei in ein von belgischen Nonnen geführtes Krankenhaus gebracht worden, wo er gestorben sei. Weiter sei es zu einem Schusswechsel der rivalisierenden Parteien bei dem Treffen gekommen. Nach offiziellen Angaben starb Kabila in Simbabwe, wohin er zur Behandlung gebracht worden sei. Am Dienstag soll er in Kinshasa beerdigt werden.

Bei einem Massaker im Osten des Landes sind unterdessen rund 200 Menschen getötet worden. Nach Berichten der Vereinten Nationen und der kongolesischen Rebellen vom Montag brachen am Freitagabend an der Grenze zu Uganda Kämpfe zwischen zwei Volksgruppen aus. Die dort stationierten ugandischen Truppen hätten mit schwerem Geschütz eingegriffen. Die USA rieten ihren Bürgern im Gegensatz zur Bundesregierung inzwischen zur Ausreise aus Kongo.

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