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Nordkoreas Diktator Kim Jong Un salutiert vor einem Kriegsschiff der nordkoreanischen Marine (Archivbild). Am Montag kam es zu einem Zwischenfall mit einem nordkoreanischen Patrouillenboot.

© dpa

Koreanische Grenze: Südkorea feuert Warnschüsse auf nordkoreanisches Boot

In den Grenzgewässern zwischen Nord- und Südkorea kam es nach dem nordkoreanischen Raketenstart zu einem Zwischenfall. Die südkoreanische Marine feuerte Warnschüsse auf ein Patrouillenboot aus Nordkorea ab.

Nach dem nordkoreanischen Raketenstart ist es in den Grenzgewässern zwischen Nord- und Südkorea zu einem Zwischenfall gekommen. Die südkoreanische Marine feuerte am Montagmorgen Warnschüsse auf ein Patrouillenboot aus dem Norden ab, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte. Das Schiff habe kurzzeitig die Seegrenze überquert. Es sei aber schnell wieder umgekehrt, nachdem die Warnschüsse abgegeben wurden.

Pjöngjang erkennt die maritime Grenze zwischen den verfeindeten Staaten nicht an. Beide Länder werfen sich regelmäßig Grenzverletzungen vor. In den Jahren 1999, 2002 und 2009 kam es zu kurzen militärischen Auseinandersetzungen auf hoher See.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit dem Abschuss einer nordkoreanischen Weltraumrakete am Sonntag besonders angespannt. Die internationale Gemeinschaft verurteilte den Start, den sie als Schritt zur Entwicklung einer mit atomaren Sprengköpfen bestückbaren Interkontinentalrakete wertete. Der UN-Sicherheitsrat kündigte neue Sanktionen gegen den weitgehend isolierten Staat an.

Der Raketenstart könnte nach Einschätzung von Militärexperten den Aufbau eines US-Raketenabwehrsystems in Asien beschleunigen. Die USA und Südkorea erklärten, sie würden so schnell wie möglich formelle Gespräche über die Stationierung des Abwehrsystems THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) auf der koreanischen Halbinsel beginnen.

Das nordkoreanische Staatsfernsehen hatte berichtet, mit der Rakete sei ein Satellit ins All gebracht worden. Die USA und ihre Verbündeten betrachten den Start jedoch als Teil der Entwicklung ballistischer Raketen, die Atomwaffen über große Entfernungen transportieren können.

Ein Abwehrsystem gegen nordkoreanische Raketen ist schon länger im Gespräch. Bislang hat Südkorea aber eine breite Debatte darüber vermieden, um seinen wichtigsten Handelspartner China nicht zu verärgern. Die Regierung in China reagierte auch prompt auf die neue Diskussion. Sie sei besorgt darüber, dass ein System aufgebaut werden könnte, dessen Radar in chinesisches Hoheitsgebiet eindringe. Wenn ein Land sich um seine eigene Sicherheit kümmere, sollte es nicht die Sicherheitsinteressen anderer Länder beeinträchtigen, erklärte das Außenministerium am Montag. In der englischsprachigen chinesischen Zeitung "Global Times" hieß es, wenn THAAD erst einmal installiert worden sei, würden auch chinesische Raketen zum Ziel werden. Das würde die Sicherheitsinteressen Chinas verletzen. (Reuters/AFP)

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