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Korruption: Offenbar 600 Millionen Euro im Irak verschollen

Vermutlich durch Korruption im Verteidigungsministerium in Bagdad soll Geld verschwunden sein, das für die Ausrüstung der irakischen Armee bestimmt war.

Washington - Der verschwundene Betrag beläuft sich zwischen 600 und 635 Millionen Euro, wie der US-Fernsehsender CBS News berichtet. Demnach beglagen sich irakische Ermittler, von den USA, Großbritannien und Nachbarstaaten des Irak kaum Unterstützung bei ihren Untersuchungen zu erhalten. Nach Angaben von CBS ist auch ein hochrangiger politischer Berater des ehemaligen irakischen Verteidigungsministers in die Affäre verwickelt. Das Geld war dem Bericht zufolge ein Teil von insgesamt einer Milliarde Euro, mit der militärische Ausrüstung zur Bekämpfung der Unruhen im Irak gekauft werden sollte.

Die fehlende Unterstützung der Ermittlungen durch andere Länder begründete der ehemalige irakische Finanzminister Ali Allawi mit der Vermutung, "dass zu viele Menschen in Machtpositionen im neuen Irak" in die Korruption verwickelt seien. Sollten die Schuldigen nun vor Gericht gebracht werden, "würde das ein fragwürdiges Licht auf die Menschen werfen, die sie unterstützt und in diese Positionen gebracht haben".

Als einer der Hauptschuldigen wird in dem CBS-Bericht Siad Kattan genannt, der im Verteidigungsministerium für die Materialbeschaffung zuständig war. Er bestreitet die Vorwürfe, wird durch Telefonmitschnitte, die dem Sender vorliegen, aber belastet. Nach Angaben des irakischen Antikorruptionsbeauftragten Radhi el Radhi soll ein Großteil des nicht gestohlenen Geldes für veraltete, unnütze Ausrüstung ausgegeben worden sein. (tso/AFP)

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