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Politik: Kosovo: "Die Nato-Truppen müssen auf ewig bleiben"

Der gemäßigte Albaner-Führer Ibrahim Rugova hat die Einladung des neuen jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica zu Verhandlungen über die Zukunft des Kosovo vorerst ausgeschlagen. In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" betonte der Führer der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK), die bei der Kommunalwahl 58 Prozent der abgegebenen Stimmen erringen konnte: "Verhandlungen erscheinen mir sinnlos und unnötig".

Der gemäßigte Albaner-Führer Ibrahim Rugova hat die Einladung des neuen jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica zu Verhandlungen über die Zukunft des Kosovo vorerst ausgeschlagen. In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" betonte der Führer der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK), die bei der Kommunalwahl 58 Prozent der abgegebenen Stimmen erringen konnte: "Verhandlungen erscheinen mir sinnlos und unnötig".

Allenfalls seien Gespräche auf niedriger Ebene über die "Normalisierung von Beziehungen" zweier selbstständiger Staaten vorstellbar. Die Unabhängigkeit des Kosovo von Jugoslawien ist für Rugova keine Verhandlungssache: "Niemand wird die Serben fragen, niemand braucht ihre Zustimmung. Sie müssen die Entscheidung der internationalen Gemeinschaft akzeptieren."

Zwar werden Serben im künftigen Kosovo die gleichen Rechte wie Albaner erhalten, einstweilen könne sich jedoch wenig daran ändern, dass sie in Gettos unter dem Schutz der Kosovo-Friedenstruppe Kfor leben müssen, sagte Rugova. "Eineinhalb Jahre nach dem Ende des Krieges ist die Verbitterung noch viel zu groß. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir den Serben volle Bewegungsfreiheit zusichern können."

Aus diesen Gründen müssen nach Ansicht des Albaner-Führers Nato-Truppen "auf ewig" im Kosovo bleiben. "Zum Schutz der ganzen Region" befürwortet er feste Nato Stützpunkte auf dem Balkan. Für das Kosovo seien die Friedenstruppen unverzichtbar: "Die Nato ist unsere Privat-Armee."

Neun Jahre nach der gewaltsamen Abspaltung Sloweniens von Jugoslawien haben beide Staaten derweil diplomatische Beziehungen aufgenommen. Das Abkommen wurde von dem slowenischen Außenminister und seinem Kollegen am Samstag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana (Laibach) unterzeichnet.

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