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Kosovo: EU akzeptiert Verzögerungen bei Kosovo-Gesprächen

Fünf Tage nach Bekanntgabe der UN-Vorschläge zum künftigen Status des Kosovo hat die EU Verhandlungen mit Serbien aufgenommen. Die für Mitte Februar angesetzten Gespräche könnten später als geplant stattfinden.

Belgrad - Er erhoffe sich von Serbien ein "konstruktives" Verhalten, sagte der EU-Außenbeauftragte Javier Solana kurz vor Beginn der Besprechungen in Belgrad. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, das Ergebnis der jüngsten Parlamentswahl in Serbien biete eine "historische Chance".

"Wir hoffen, dass eine Regierungsbildung zustande kommt, die den Weg einfacher macht", fügte Steinmeier mit Blick auf die Kosovo-Frage hinzu. Steinmeier, Solana und EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn wollten zunächst mit dem serbischen Außenminister Vuk Draskovic zusammenkommen; danach waren Gespräche mit Regierungschef Vojislav Kostunica und Präsident Boris Tadic geplant. Neben dem Status des Kosovo sollte es nach den Worten Steinmeiers darum gehen, "die europäische Perspektive für Serbien aufrecht zu erhalten".

Serbien muss sich bewegen

Solana sagte, die EU sei grundsätzlich bereit, der Bitte nach einer leichten Verzögerung der für Mitte Februar geplanten Kosovo-Gespräche nachzukommen. Bislang habe Belgrad die Verschiebung noch nicht förmlich beantragt. "Wir werden uns anhören, was sie zu sagen haben", sagte er. "Wichtig ist, dass sie positiv, konstruktiv und fristgemäß reagieren." Wenn die geplanten Gespräche über das Kosovo bis 15. Februar oder einige Tage länger verschoben würden, sei das "keine enorme Veränderung". Aber Serbien müsse sich ernsthaft einsetzen und dürfe den Fortgang nicht zu lange verzögern. Steinmeier sagte dazu, die Entscheidung darüber liege bei dem UN-Sonderbeauftragten Martti Ahtisaari.

UN-Vermittler Martti Ahtisaari hatte den Serben und den Kosovo-Albanern am Freitag einen Plan vorgestellt, nach dem das Kosovo eine multi-ethnische Gesellschaft werden soll, die sich auf demokratische Weise verwaltet. Serbien lehnt eine Unabhängigkeit des zu 90 Prozent von ethnischen Albanern bewohnten Kosovo ab. (tso/AFP)

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