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Politik: Kostendämpfung knallhart

Das entscheidende Mittel zur Rettung der Welt liegt möglicherweise in der durchgreifenden Senkung der Arztkosten. Denn sonst werden wir in nicht allzu ferner Zukunft unser nach Abzug von Steuer und Abgaben verbleibendes Gehalt bei der Krankenkasse abliefern und die zusätzliche Praxisgebühr auf der Straße zusammenbetteln müssen.

Das entscheidende Mittel zur Rettung der Welt liegt möglicherweise in der durchgreifenden Senkung der Arztkosten. Denn sonst werden wir in nicht allzu ferner Zukunft unser nach Abzug von Steuer und Abgaben verbleibendes Gehalt bei der Krankenkasse abliefern und die zusätzliche Praxisgebühr auf der Straße zusammenbetteln müssen. Wenn nicht ein Wunder passiert ...

Es könnte, wieder einmal, im Internet zu finden sein. Australische Ärzte legen jetzt eine Studie vor, die uns den Weg weist: Sie haben bei Google die Symptome von 26 unterschiedlichen Krankheitsbildern eingegeben und 15 richtige Ergebnisse bekommen – das dürfte ungefähr die normale Hausarztquote sein. Man gibt also beispielsweise „Müdigkeit, Hautknötchen, Asthma, Darmblutungen“ ein und erhält, zack, die zutreffende Diagnose, es handele sich um das Churg-Strauss-Syndrom.

Das kennt der normale Hausarzt vermutlich nicht einmal. Also müsste der ungegoogelte Normalpatient 25 Allergietests, fünf Darmspiegelungen und drei Computertomografien über sich ergehen lassen, drei Monate lang aus eigens angeschafften Maschinen stechende Dämpfe inhalieren, nur um dann zu hören, dass das sowieso alles nur Einbildung sei. Und die beteiligten Mediziner würden anschließend Rechnungen stellen, die dem Bruttosozialprodukt eines kaukasischen Polizeistaats entsprechen.

Das kleine Problem dabei liegt auf der Hand: Sämtliche bisher bekannten Suchmaschinen weigern sich kategorisch, die von ihnen eindeutig erkannte Krankheit nun auch zu behandeln. Möglicherweise geben unsere Mediziner einen großzügigen Rabatt, wenn wir ihnen die Diagnose gleich mitliefern?

Einer der Verfasser der Studie warnt zudem vor Risiken der Google-Medizin. Er habe beim Eingeben von „ Depressionen“ als deren Ursache „sündigen Lebensstil“ genannt bekommen – und findet das falsch. Dabei gibt es doch keinen überzeugenderen Grund für Depressionen als die Erkenntnis, im Verlaufe des sündigen Lebens all sein Geld aus dem Fenster geworfen zu haben, nicht wahr?

Dann allerdings kann Google auch nicht mehr helfen. Oder nur den schlichten Rat geben: Springen Sie Ihrem Geld einfach hinterher.

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